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Raubüberfall Frau mit Elektroschocker attackiert

Eine 63-Jährige ist am Freitag Opfer eines brutalen Raubüberfalls in Wernigerode geworden. Sie wurde mit einem Elektroschocker attackiert.

Von Julia Bruns 01.04.2016, 16:05

Wernigerode l Die Brutalität des Raubs schockiert selbst gestandene Polizeibeamte. „In meinen mittlerweile 36 Dienstjahren habe ich so etwas noch nicht erlebt“, sagt Peter Wöde vom Polizeirevier Harz in Halberstadt merklich betroffen. Eine 63-jährige Wernigeröderin ist am Freitagmorgen in der Filiale der Harzsparkasse in der Friedrichstraße/Ecke Kirchstraße ausgeraubt worden.

Was war geschehen? Gegen 6.15 Uhr hebt die Frau an dem Geldautomaten im Vorraum der Filiale Geld ab. Die Schalter der Sparkasse sind zu diesem Zeitpunkt noch geschlossen, Mitarbeiter noch nicht im Haus. Dann betritt ein mit einer Sturmmaske vermummter Mann den kleinen Raum. Er fordert die Dame auf, ihm das Bargeld auszuhändigen. Die Wernigeröderin weigert sich vehement. Eiskalt zückt der Täter einen Elektroschocker und greift die 63-Jährige damit an. Er entreißt ihr das Portemonnaie und flieht in Richtung Kirchstraße. Die Beamten finden die Brieftasche später im nahegelegenen Bach Stilles Wasser. Das Geld ist weg. Die Verletzte wird von einer Passantin gefunden, die den Rettungsdienst ruft. Die Frau kann noch am Freitag das Harzklinikum verlassen.

„Der Einsatz eines Elektroschockers ist äußerst ungewöhnlich“, sagt Polizist Wöde auf Volksstimme-Nachfrage. „Für jemanden, der einen Herzschrittmacher trägt, kann so ein Angriff tödlich ausgehen.“

Einen Verdächtigen habe die Polizei bisher nicht im Visier. Wödes Hoffnung: „Es gibt Fotos vom Tathergang.“ Er geht davon aus, dass die Bilder der Überwachungskamera in den nächsten Tagen zur Öffentlichkeitsfahndung freigegeben werden und hilfreich für die Aufklärung sind.

Kurz nach der Tat vernehmen die Beamten mögliche Zeugen. Einer von ihnen ist René Meng aus Quedlinburg. Er ist Verkehrssicherer am HSB-Bahnübergang in der Kirchstraße, der noch bis August wegen Bauarbeiten für den Verkehr gesperrt ist. „Wir überwachen die Ampelanlage zwischen 7 und 21 Uhr, deshalb habe ich persönlich nichts von dem Überfall mitbekommen“, sagt er. Auch die Bauarbeiter beginnen erst um 7 Uhr mit ihrer Schicht. Meng habe vor allem Mitgefühl mit dem Opfer. „Die Frau tut mir sehr leid. So einen Schock am frühen Morgen wünsche ich niemandem“, sagt der Quedlinburger.

Der Vorstand der Harzsparkasse möchte sich nicht zu dem Raub äußern und verweist auf die laufenden Ermittlungen.

Der Täter ist laut Polizeimeldung etwa 1,60 bis 1,65 Meter groß und war dunkel bekleidet. Hinweise zur Tat werden unter Telefon (03941) 67 42 93 entgegengenommen.