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Fahrraddiebstahl Täter schlagen meist tagsüber zu

Mehr als 200 Fahrraddiebstähle werden jährlich in Wernigerode angezeigt. Die Aufklärungsquote der Polizei ist niedrig.

Von Ivonne Sielaff 02.05.2016, 01:01

Wernigerode l In Wernigerode geht die Angst um. Fahrraddiebe sind unterwegs. Beinahe täglich schlagen sie zu. Erst vergangene Woche wieder: ein Mountainbike in der Kochstraße, ein weiteres in der Westernstraße, ein Herrenfahrrad an der Hochschule Harz. Auf dem Internetportal Facebook sind die Diebstähle ebenfalls Thema. „Heute Nacht um 2 Uhr haben sie mir mein Fahrrad vom abgeschlossenen Grundstück geklaut“, schreibt eine Nutzerin. „Letztes Jahr waren sie auch schon unterwegs. Ist langsam echt nervig. Ich kann mir nicht jedes Jahr ein neues Fahrrad leisten“, heißt es weiter. Ist die Polizei machtlos?, fragen sich viele Wernigeröder.

In diesem Jahr wurden in Wernigerode bislang 58 Fahrraddiebstähle angezeigt, heißt es von Uwe Becker, Sprecher des Polizeireviers Harz. Im vergangenen Jahr waren es 212, im Jahr 2014 insgesamt 225 angezeigte Diebstähle. Betroffen waren in diesem Jahr vor allem die Bewohner der Friedrichstraße, Heidebreite, Karl-Marx-Straße, Minslebener Straße und Ringstraße, so Becker.

Die Täter gehen nicht nur nachts auf Diebestour. Laut Polizeisprecher sind sie vorwiegend am Tag zwischen 6 und 15 Uhr unterwegs – wenn die meisten Leute auf Arbeit und die Fahrräder unbeaufsichtigt sind. Fahrradschlösser halten die Täter nicht ab. Sie werden einfach durchtrennt.

Die Aufklärungsquote ist sehr niedrig. 2014 lag sie bei 7,1 Prozent. Das heißt, 16 Diebstähle konnten aufgeklärt werden. Im vergangenen Jahr waren es mit 5,2 Prozent gerade einmal 11 Taten, die geklärt werden konnten.

Ob es sich bei den Dieben um Banden oder um immer wieder die gleichen Täter handelt, dazu kann Polizeisprecher Becker keine Aussage treffen. Das Problem: Die Diebe gehen sehr geschickt vor und bleiben bei ihren Touren meist unentdeckt. Der Polizei sind die Hände gebunden, denn Zeugenbeschreibungen liegen nicht vor.