1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wernigerode
  6. >
  7. Hasseröder Burghotel soll im Juli öffnen

Tourismus Hasseröder Burghotel soll im Juli öffnen

Das Hasseröder Burghotel soll im Juli öffnen. Über 20 Millionen Euro werden in das neue Vier-Sterne-Themenhotel in Wernigerode investiert.

Von Regina Urbat 03.05.2016, 01:01

Wernigerode l Handwerker wie Zaungäste geben sich im Hasseröder Burghotel die Klinke in die Hand. Während unter der Woche über 100 Mitarbeiter von gut 50 Gewerken gleichzeitig mit der Fertigstellung des Umbaukomplexes beschäftigt sind, führt der Burgherr nach Feierabend die neugierige Ritterschar durch seine Festung.

„Jede Woche fragt mindestens eine Gruppe wegen einer Besichtigung an“, sagt Frank Kasselmann. Über das Interesse am Geschehen auf der Großbaustelle im Langen Stieg freut sich der Bauherr und Hotel-Inhaber. Gern gewährte er zuletzt dem Wernigeröder Lions-Club, der Stadtführergilde sowie Teilnehmern der Mitteldeutschen Regionalkonferenz der Wirtschaftsjunioren einen Einblick und berichtete über das Konzept der familienfreundlichen und barrierefreien Hotelanlage.

Vier der neun Etagen habe der Betreiber des Vier-Sterne-Themenhotels bezugsfertig übernommen. Die Zimmer werden nun im mittelalterlichen Stil eingerichtet, ergänzt mit neuester Technik wie Flachbild-Fernseher und kostenfreiem Internetzugang. „Es ist gegenwärtig das modernste Themenhotel in Deutschland“, versichert Kasselmann.

162 Zimmer mit insgesamt 416 Betten plus den Aufbettungsmöglichkeiten für Kinder wird das Hotel haben. „Zu den Bonbons“, wie der 50-Jährige sagt, gehören eine Honeymoon-Suite für Verliebte und der Fitnessbereich unter dem Dach mit Panoramablick.

Während der Fitnessraum nur den Hausgästen vorbehalten ist, können die anderen Einrichtungen von den Einwohnern Wernigerodes und Umgebung genutzt werden. Dazu gehören das Burgcafé mit Terrasse, das nach 18 Uhr in eine Weinstube verwandelt wird, die Bar „Zum Raubritter“, der Tanzclub „Excalibur“ und der Burghof.

Bis zu 200 Veranstaltungen wie Comedy, Zaubershow, Tanz und Live-Musik plant Frank Kasselmann im Jahr, vier bis fünf Kulturerlebnisse jede Woche. Eintritt will der Hotelchef nicht erheben. Das kulturelle Angebot sehe er als Ergänzung für die Stadt Wernigerode. Die Befürchtung, dass sich die umliegenden Bewohner in Hasserode durch Partylärm gestört fühlen könnten, zerstreut Kasselmann. „Fenster und Türen sind mehrfach isoliert.“ Zudem werde überwiegend im Kellerbereich gefeiert und getanzt. Dementsprechend seien neue moderne Klima- und Lüftungsanlagen eingebaut worden.

Wie Kasselmann weiter informiert, haben alle großen deutschen Reiseveranstalter das Burghotel in ihre Kataloge aufgenommen. „Buchungen gibt es schon weit bis in das Jahr 2017.“ Anfang Juli will er die ersten Gäste empfangen. Die Crew habe er zusammen. 70 Frauen und Männer aus gastgewerblichen Berufen und sieben Auszubildende werde er beschäftigen. „Eine gute Mischung aus erfahrenen und jungen Fachleuten“, sagt der Geschäftsführer und fügt hinzu, dass auch ältere Menschen und Alleinstehende mit Kindern eine berufliche Chance in dem Hotel erhalten, das 1985 als FDGB-Erholungsheim eröffnet wurde. Nach der Wende wurde es als Hotel „Stadt Wernigerode“ betrieben. Ab 2010 stand es leer, bis es Frank Kasselmann erwarb. 2014 begann er mit der Sanierung des bis auf den Rohbau entkernten Betonkolosses. Der Hotelier investiert in den Um- und Neubau samt Parkplatz für 216 Pkw über 20 Millionen Euro.