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Nachhaltigkeit Wernigeröder sollen ihre Meinung sagen

Die Stadtverwaltung und die Hochschule Harz starte eine Bürgerbefragung. Das Ziel: Herausfinden, was die Einwohner für ihre Stadt wollen.

Von Katrin Schröder 22.05.2016, 10:00

Wernigerode l Die Wernigeröder haben das Wort, was die Zukunft ihrer Stadt angeht. Mit einer Bürgerbefragung will die Verwaltung bis zum 14. Juni herausfinden, was die Einwohner sich in Sachen Stadtentwicklung wünschen, was ihrer Meinung nach gut funktioniert und was weniger. Der Fragebogen, der in Zusammenarbeit mit der Hochschule Harz entwickelt wurde, liegt ab heute öffentlich aus und ist auf der Internetseite der Stadt zu finden. Die Ergebnisse werden Mitte Oktober vorgestellt.

Den Rahmen bildet die Gesamtstrategie für eine nachhaltige Entwicklung, an der im Rathaus derzeit gearbeitet wird. Nach Treffen der Arbeitsgruppe und einer Stadtratskonferenz ist nun die Meinung der Wernigeröder gefragt. „Uns ist es wichtig, dass die Bürger zu Wort kommen“, sagt Katrin Anders, Büroleiterin des Oberbürgermeisters, die das Projekt federführend betreut.

Mit der Gestaltung des Fragebogens haben sich Birgit Apfelbaum und Jens Weiß befasst. Die Professoren der Hochschule Harz haben gemeinsam mit einer 15-köpfigen Studierendengruppe ein Konzept zur Bürgerbeteiligung entwickelt, das in den kommenden drei Wochen in die Tat umgesetzt werden soll. „Wir versuchen, so viele Kanäle wie möglich zu nutzen“, erklärt Birgit Apfelbaum.

Dazu zählt ein Fragebogen, der sich in zirka zehn Minuten beantworten lassen soll. Die 21 Fragen behandeln Themen aus Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt sowie aus Politik und Verwaltung. Zum Beispiel wollen Forscher und Verwaltungsleute wissen, ob Wernigerode in den Augen der Befragten ein attraktiver Wohn- und Wirtschaftsstandort ist und ob Senioren hier ein selbstbestimmtes Leben führen können. Zugleich wird gefragt, für wie wichtig die Befragten das Thema halten. „Mit den Themen, die die Befragten für wichtig, aber nicht für gut umgesetzt halten, sollten wir uns näher beschäftigen“, erklärt Katrin Anders.

Teilnehmen können die Wernigeröder auf verschiedenen Wegen. Ab Montag kann der Fragebogen über die Internetseite der Stadt – www.wernigerode.de – aufgerufen werden. Zugleich ist er auf Papier im Bürgerbüro am Nicolaiplatz, in der Tourist-Information, im Neuen Rathaus, in der Stadtbibliothek, im Senioren- und Familienhaus Steingrube 8 und im Frauenzentrum erhältlich. Dort kann er auch ausgefüllt wieder abgegeben werden. Mit dem Amtsblatt wird er zudem allen Haushalten zugestellt.

Die Befragung ist anonym. Wer am Schluss seine E-Mail-Adresse angibt, nimmt an einer Verlosung teil, bei der zum Beispiel Jahreskarten für den Bürgerpark, eine Harzcard sowie Eintrittskarten für das Harz-Open-Air, das Schwimmbad, den Hasseröder Ferienpark und das Luftfahrtmuseum zu gewinnen sind.

Parallel wollen die Wissenschaftler direkt auf die Wernigeröder zugehen. Dazu werden Informationsstände auf öffentlichen Plätzen aufgebaut, an denen geschulte Studenten Passanten ansprechen. „Das Ziel ist, persönliche Anliegen aufzunehmen – das, was die Leute beschäftigt, im Positiven wie im Negativen“, sagt Birgit Apfelbaum.

Anzutreffen sind die Studenten am Mittwoch, 25. Mai und 8. Juni, jeweils von 15 bis 18 Uhr beim Bauwagen-Projekt im Stadtfeld. Am Donnerstag, 26. Mai, stehen sie von 10 bis 14 Uhr auf dem Nicolaiplatz. Am Mittwoch, 1. Juni, und Freitag, 3. Juni, sind sie beim Harzer Firmenlauf und beim Kindertag im Bürgerpark präsent.

Zusätzlich werden 30 sogenannte Stakeholder befragt – das heißt: Vertreter aus Kultur Wirtschaft, Umweltschutz, dem sozialen und anderen Bereichen. „Ausgewählt worden sind diese Personen von der Arbeitsgemeinschaft, die sich mit der Nachhaltigkeitsstrategie befasst“, erklärt Birgit Apfelbaum.