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Solarpark Ilsenburg fühlt sich geblendet

In Stapelburg soll ein weiterer Solarpark entstehen. Die Nachbarstadt Ilsenburg hat Einwände, befürchtet, Touristen werden geblendet.

Von Jörg Niemann 26.05.2016, 01:01

Stapelburg l Eine Firma aus Süddeutschland - es ist jene, die den Solarpark in Heudeber betreibt - möchte zwischen Stapelburg und Abbenrode einen Solarpark bauen. Das ist nach geltendem Recht mit einem aufwändigen Planungs- und Prüfungsverfahren verbunden, in dem sich das Projekt zurzeit befindet. In der sogenannten Beteiligung der Träger öffentlicher Belange ist auch die Nachbarkommune Ilsenburg zur Abgabe einer Stellungnahme aufgefordert worden.

Dort hält man nicht viel von Solarparks in direkter Nähe. In der Ilsestadt befürchtet man, dass die Touristen auf den Aussichtspunkten von den Kollektoren der zahlreichen Parks in der Nordharzer Region geblendet werden könnten.  Ilsenburgs Stadtverwaltung hat in der Stellungnahme Bedenken gegen den neuen Park geäußert und um das Prüfen der Blendwirkung ersucht.

Da man in der ohnehin knapp besetzten Nordharzer Bauverwaltung keine Zeit hat, die Ilsenburger Aussichtspunkte persönlich aufzusuchen, hat man einen Fachmann mit der Prüfung beauftragt. „Wir haben als Kommune einen Vertrag mit einem ebenso engagierten wie wanderfreudigen Herrn geschlossen, der für uns gegen eine geringe Aufwandsentschädigung eine Vielzahl von notwendigen Begehungen erledigt. Er hat sich bereit erklärt, die Ilsenburger Einwände zu überprüfen“, sagt Uwe Weise, Chef der Nordharzer Bauverwaltung.

Bei der Überprüfung wurde festgestellt, dass die Ilsenburger Bedenken nicht geteilt werden können. Deshalb hat der Nordharzer Gemeinderat mit großer Mehrheit beschlossen, den Bebauungsplan für den geplanten sieben Hektar großen Solarpark ab 1. Juni ein zweites Mal öffentlich für vier Wochen im Bauamt auszulegen. In dieser Zeit können noch einmal Einwände und Vorschläge unterbreitet werden.

Diese werden dann nochmals geprüft und gegebenenfalls gegeneinander abgewogen. „Sollte es keine gravierenden Probleme mehr geben, dann könnte der Baustart noch in diesem Jahr erfolgen“, sagt Bauamts-Sachbearbeiterin Antje Abel. Wer den Baufortschritt vor zwei Jahren am Solarpark in Heudeber verfolgt habe, der könne davon ausgehen, dass der neue Park vielleicht noch 2016 den ersten „grünen“ Strom ins Netz einspeist.