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Chronik Benzingerodes Historie soll online gehen

Die Benzingeröder Chronisten wollen die umfangreiche Chronik von Fritz Schlimmer im Internet veröffentlichen.

Von Ivonne Sielaff 27.05.2016, 01:01

Benzingerode l Drei dicke Aktenordner liegen vor Detlef Trolldenier. Die Bände sind gefüllt mit unzähligen Informationen zur Geschichte Benzingerodes, angefangen von der frühesten Besiedlung und der Entstehung des Ortes über die Grafen vom Regenstein, den Bauernkrieg und die Pest bis in die heutige Zeit. Für Trolldenier, Margit Schunk, Bürgermeister Gert Schlegel (Freie Wähler) und die anderen Ortschronisten ist diese Sammlung ein Schatz, hält sie doch die Erinnerungen an die Vergangenheit des Ortes wach.

Die umfangreiche Chronik hat Fritz Schlimmer über Jahre zusammengestellt. „Ich wollte meinen Kindern und Enkeln etwas Schriftliches hinterlassen, damit sie wissen, warum ich mit ganzem Herzen an diesem Fleckchen Erde hänge“, hatte der Heimatforscher im Vorwort geschrieben. 1988 hatte der ehemalige Lehrer begonnen, akribisch Fakten und Informationen zu sammeln und aufs Papier zu bringen. Im Jahr 2011 starb Fritz Schlimmer kurz vor seinem 80. Geburtstag. Die fast 1000 Seiten Chronik sind sein Vermächtnis.

Die Ortschronisten um Detlef Trolldenier wollen Schlimmers Arbeit fortführen. Und nicht nur das. Sie wollen die Benzingeröder Geschichte einer breiten Masse von Interessierten im Internet zur Verfügung stellen. Bloß wie?

Rat suchten sie kürzlich bei Wolfgang und Alexander Grothe sowie Thomas Harzmann – den Machern der Internetchronik „Wernigerode in Jahreszahlen“. Die Website hat sich in drei Jahren zum Erfolgsmodell entwickelt. Die Chronik verfügt momentan über knapp 2500 Einträge und fast 1200 Bilder, die 585 Jahreszahlen zugeordnet sind. Durchschnittlich 70 Besucher klicken sich täglich durch die Wernigeröder Stadtgeschichte. Seit der Veröffentlichung im Sommer 2013 wurden auf www.wernigerode-in-jahreszahlen.de 60 000 Besucher gezählt. Das Interesse an der Online-Chronik ist ungebrochen.

„Das ist eine wirklich umfangreiche Arbeit“, urteilt Wolfgang Grothe nach der Präsentation. Für eine Veröffentlichung gebe es mehrere Möglichkeiten. „Man könnte das gesamte Material ins Netz stellen, mit einer Suchfunktion und Sprungmarken versehen“, schlug Web-Experte Thomas Hartmann vor. Auch für die Internetseite „Wernigerode in Jahreszahlen“ sei das Material interessant. „Wir haben bereits einige Beiträge zu Benzingerode übernommen“, sagt Alexander Grothe. Aber im Vergleich zu den Ortsteilen Reddeber, Minsleben und Schierke sei es relativ wenig. „Vielleicht könnten Sie uns einige Jahreszahlen zuarbeiten?“, schlug Grothe vor. Schlimmers gesamte Chronik in ein System wie „Wernigerode in Jahreszahlen“ umzuwandeln, sei dagegen eine immense Aufgabe und sehr aufwändig.

Benzingerodes Ortschronisten wollen nun beraten, wie sie weiter vorgehen.