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Internet Freie Bahn für schnelles Netz

Die Telekom startet den Ausbau ihres Netzes in Blankenburg. Bis Ende 2016 bekommen dadurch rund 7800 Haushalte schnelles Internet.

Von Katrin Schröder 01.06.2016, 12:03

Blankenburg l Die Zukunft des Internets steckt in unscheinbaren, grauen Kästen – zum Beispiel an der Ecke Waldfriedenstraße/Beiersdamm. Dort haben Blankenburgs Bürgermeister Heiko Breithaupt (CDU) sowie Roland Voigt und Joachim Fricke von der Telekom am gestrigen Dienstag den Startschuss für den Netzausbau in der Blütenstadt gegeben – neben einem solchen Multifunktionsgehäuse (MFG), das mit moderner Technik ausgestattet wird. Von 60 dieser Verteiler aus soll das schnelle Internet in rund 7800 Haushalte getragen werden. Bis zum Jahresende wird dafür die Infrastruktur geschaffen.

Dazu werden ab heute die Bagger rollen – allerdings nur an einzelnen Stellen. „Wir reißen keine Vorgärten auf und wollen die Einwohner durch unsere Bauarbeiten so wenig wie möglich einschränken“, betont Roland Voigt, Regiomanager im Infrastrukturvertrieb der Telekom. Möglich wird das, weil vielerorts unter Blankenburger Straßen Leerrohre ruhen, welche die Telekom für die Verlegung ihrer Glasfaserkabel nutzen kann. Rund 15 Kilometer Kabel werden im Stadtgebiet neu verlegt.

Hinzu kommen die MFG, die teils neu aufgestellt, teils aufgerüstet werden. Die Technik im Gehäuse vermittelt zwischen den Glasfaserkabeln und den Kupferleitungen, mit denen die meisten Häuser an das weltweite Netz angeschlossen sind. „Vectoring“ heißt dabei das Zauberwort: Durch die Technologie wird die Leistung von Kupferkabeln vervielfacht. Beim Herunterladen sollen dadurch künftig Geschwindigkeiten von bis zu 100 Megabit (MBit) pro Sekunde erreicht werden. Beim Hochladen sollen es statt bisher zehn künftig bis zu 40 MBit werden. Wie viel am jeweiligen Ort möglich ist, kann durchaus unterschiedlich sein. „Das Ziel ist aber, dass jeder schnelles Internet bekommt“, so Roland Voigt.

Bisher war die Blütenstadt unterversorgt, das weiß auch Bürgermeister Heiko Breithaupt. „Es ist ein wichtiger Standortfaktor und ein Angebot, auf das viele warten.“ Das bewiesen die vielen Anfragen, die nach Abschluss des Kooperationsvertrags im März sowohl bei der Stadt als auch bei der Telekom eingegangen sind.

Außen vor bleiben vorerst aber Derenburg, Timmenrode und – aus technischen Gründen – das Gewerbegebiet. Für diese Bereiche laufe derzeit eine Ausschreibung, die Blankenburg mit dem Harzkreis und anderen Kommunen auf den Weg gebracht hat, um unterversorgte Gebiete mit öffentlicher Förderung auszubauen.

Bis Dezember soll derweil der aktuelle, von der Telekom finanzierte Ausbau abgeschlossen sein. Wer wissen möchte, wie weit dieser in der eigenen Nachbarschaft vorangeschritten ist, kann auf einer eigens geschalteten Seite im Internet seine Adresse eingeben und dies überprüfen. Außerdem will die Telekom in der zweiten Jahreshälfte auf Einwohnerversammlungen informieren.

Informationen im Internet: www.telekom.de/schneller