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Wohnpark Bauherr blickt direkt auf Baustelle

In Blankenburg entsteht an der B 81 der Wohnpark „Neue Halberstädter Straße“. Ein Mietobjekt für ältere Bürger, so der Plan des Investors.

Von Regina Urbat 26.02.2017, 00:01

Blankenburg l Vom Firmensitz aus kann er direkt auf seine Baustelle blicken. „Das hatte ich noch nie“, sagt Andreas Ebert und schmunzelt. Der Chef der STRATIE Bau und Immobilien GmbH Blankenburg ist gegenwärtig dabei, ein ganz neues Projekt umzusetzen. Es trägt den Namen „Wohnpark Neue Halberstädter Straße“ und wird auf einem rund 1650 Quadratmeter großen Gelände errichtet, das vis-a-vis der Firmenzentrale liegt. Die Gesamtinvestition belaufe sich laut des Geschäftsführers auf etwa 900 000 Euro, als Fertigstellungstermin sei der 1. Oktober avisiert.

Während Andreas Ebert die Mappe mit den Planungsunterlagen aufschlägt, sagt er: „Die Fläche war vorher unansehnlich und mir schon lange ein Dorn im Auge.“ Deshalb habe er mit dem Eigentümer Kontakt aufgenommen und sich auf einen Verkauf einigen können. „Nun entsteht dort was Schickes“, sagt der 59-jährige Unternehmer.

In einem langen Flachbau sollen acht Wohneinheiten entstehen, die Größen liegen zwischen 55 und 65 Quadratmeter. Zur Hauptverkehrsstraße hin wird eine Begegnungsstätte angebaut. „Ursprünglich sollte sie auch als Flachbau errichtet werden“, sagt Andreas Ebert. Weil am Grundstück angrenzend die Bauten mehrgeschossig sind, sei man laut Baugesetz verpflichtet, ebenfalls mehrgeschossig zu bauen. „Wir haben uns für einen Zweigeschosser entschieden, auch wenn es nun teurer wird.“

Die Wohnungen, die allesamt vermietet werden sollen, sind barrierefrei und großzügig geschnitten. Sie bestehen aus einem Wohn- und Essbereich, einem weiteren Zimmer, einem Abstellraum und Bad. „Der Clou ist die Schiebetür“, sagt der Blankenburger und gibt zu, diese Idee von einer Urlaubsreise in Frankreich mitgebracht zu haben. „Unsere Ferienunterkunft wirkte durch die Schiebetür viel offener und größer.“

An der Neuen Halberstädter Straße in Blankenburg gehört zu jeder Wohnung auch noch eine Terrasse, die zum Nachbarn mit einer Bepflanzung abgegrenzt wird. Die Dachneigung des Flachbaus ist zudem so konstruiert, dass sich auf der Seite der Hauseingänge ein Laubengang befindet. „So steht man nicht gleich im Regen, wenn man die Wohnung verlässt“, erklärt Andreas Ebert und scheint merklich von seinem Projekt selbst begeistert zu sein. Er bestätigt es auf Nachfrage und sagt: „Na, klar, denn hier kann die ältere Generation ein selbstbestimmtes Leben so lange wie möglich führen.“

Neben dem „raffinierten und modernen Zuschnitt der Wohnungen“, wie er sagt, komme nämlich noch hinzu, dass in dem Wohnpark ein Pflegeservice und eine Vollverpflegung angeboten werden. Diesen Part übernehme eine auf diesem Gebiet in Blankenburg und Umgebung erfahrene Firma.

Geplant sei weiter, dass sich auf dem Wohnparkgelände entlang einer neuen Stichstraße die Plätze für Pkw befinden. Davon profitieren Mieter der Blankenburger Wohnungsgesellschaft (BWG). Auf deren angrenzendes Grundstück soll die Anliegerstraße gebaut werden, „dafür geben wir Parkplätze an die BWG ab“, so Ebert. Im Vorfeld habe die Wohnungsgesellschaft die alten Pappeln fällen lassen, aus Sicherheitsgründen.

Das Modell „Wohnen-Mahlzeiten-Pflege“ als Alternative zu einem klassischen Pflegeheim ist in Blankenburg nicht neu. Es wird bereits in einer benachbarten Wohnanlage im Mönchenfelde angeboten. „Trotzdem war ich überzeugt, auch unser Wohnpark funktioniert. Viele ältere Leute wollen in der Stadt oder im Dorf wohnen bleiben“, sagt Andreas Ebert und hat bereits einen nächsten Plan: „Solch ein Wohnparkmodell wollen wir gern in Timmenrode umsetzen, vielleicht 2018.“