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Verkehr Verwirrung im Wernigeröder Schilderwald

Zahlreiche Verkehrzeichen regeln Fahren und Parken in Wernigerodes Innenstadt. Mancherorts sorgen Schilderkombinationen für Verwirrung.

Von Katrin Schröder 07.03.2017, 00:01

Wernigerode l Während Wernigerode von viel Wald umgeben ist, wuchert in der Stadt ein Wald anderer Art – der Schilderwald. Besonders die Kombination verschiedener Verkehrszeichen wirft Fragen auf, die Volksstimme-Leser an die Lokalredaktion herangetragen haben. Harzer Volksstimme hat beim Wernigeröder Ordnungsamt nachgefragt.

Kombinationen von vier bis fünf Schildern finden sich an vielen Ecken der Innenstadt. Zum Beispiel an der Liebfrauenkirche: Dort wird das Einbahnstraßenschild – der weiße Pfeil auf blauem Grund – kombiniert mit einem Parkzeichen, der Begrenzung auf eine Stunde Parkzeit, dies montags bis sonnabends von 8 bis 18 Uhr und „nur mit Bewohnerparkausweis Innenstadt“.

Heißt dies, dass man nur mit Parkausweis eine Stunde stehen darf? Nein, sagt Andreas Gutjahr, im Ordnungsamt zuständig für den Straßenverkehr. Anwohner dürfen jederzeit parken, müssen sich aber von 8 bis 18 Uhr die Plätze mit Fahrern teilen, die kurzzeitig ihr Auto abstellen wollen. Dies hilft den Kunden der innerstädtischen Geschäfte ebenso wie Gewerbetreibenden. Andernorts werden ähnliche Kombinationen durch ein Halteverbotsschild ergänzt, dies zeitlich befristet, zum Beispiel wegen der Straßenreinigung.

Verwirren kann ebenso die Anzeige einer Tempo-30-Zone, kombiniert mit einem Halteverbot und einer Anwohnerparkregelung. Gilt das Halteverbot nur für Anwohner, und dürfen Auswärtige schneller fahren als Tempo 30? Die Zusammenstellung sei missverständlich, gibt Andreas Gutjahr zu. Noch ein Beispiel: An der Lindenallee werden Schilder, die den Rad- und Fußweg ausweisen, durch ein „Anlieger frei“ ergänzt. Anwohner dürfen den Weg befahren – doch Fußgänger und Radler ohne Anliegen können ebenso passieren.

Grundsätzliche stecke hinter der Vielzahl der Schilder das Bestreben, viele Möglichkeiten offenzuhalten, sagt Ordnungsamtsleiter Gerald Fröhlich. Man bemühe sich um Verständlichkeit. Mancher Schilderwust sei gewachsen, manchmal ändere sich der Bedarf. Bei rund 4000 Verkehrszeichen auf 129 Kilometern Straße dauere es jedoch oftmals, bis die Stadtverwaltung reagiere.

An anderer Stelle hingegen fehlen Schilder – so das Zeichen „Einfahrt verboten“ an der Einmündung der Breiten Straße an der Stadtecke. Immer wieder versuchen Auswärtige, trotz spitzen Winkels rechts abzubiegen, und bemerken zu spät, dass sie als Geisterfahrer in einer Einbahnstraße unterwegs sind. Das Problem sei bekannt, sagt Fröhlich. Gelöst werden soll es mit dem Ausbau der unteren Breiten Straße, der in der kommenden Woche beginnt.