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24 Stunden im Wald Überlebenstour im Oberharz gefragt

24 Stunden und länger ohne viel Zivilisation im Wald überleben und Spaß dabei haben - das bieten Survival-Touren in Benneckenstein.

Von Burkhard Falkner 29.10.2015, 00:01

Benneckenstein l Neun Gäste aus nah und fern gehen jetzt am Sonnabend in den schön bunt gefärbten Harzer Wald bei Benneckenstein.

Ein Herbstpaziergang, wie zu vermuten wäre, wird dieser Gang aber nicht. Auch keine Wanderung mit dem Harzklub. Vielmehr gehen die neun Gäste mit Überlebenstrainer René Golz auf ein 24-stündiges Abenteuer. Sie wollen diese Stunden mit dem zurecht kommen, was die Natur bietet. Wie etwa eine Unterkunft aus Ästen und Blättern, ein Feuer, das durch Reibung Holz an Holz erzeugt werden muss, und ähnliches mehr. Das liegt im Trend.

„Wir waren den ganzen Sommer über schon gut ausgelastet, mit dem Herbstbeginn verzeichnen wir noch einmal einen Schub. Bis auf drei Wochenenden sind die Touren für jeweils maximal acht, neun Leute bis zum Jahresende belegt“, berichtet René Golz.

Gemeinsam mit Partnerin Alexandra Boschke hat der Überlebensfachmann seit 2011 das Angebot für die speziellen Waldtouren aufgebaut. Seit 2013 boomt es regelrecht. Rund tausend Gäste insgesamt, etwa 300 Männer und Frauen allein in diesem Jahr, haben unter Anleitung von Golz schon 24 Stunden und mehr im Wald zugebracht und Mutter Natur hautnah kennengelernt. Kamen zunächst Gäste aus eher fernen Orten Deutschlands zu ihm, berichtet Golz, so wagen sich zunehmend auch Harzer aus näheren Orten wie Elbingerode, Blankenburg und Halberstadt auf seine Survival-Tour. Mittlerweile ist das Angebot aus dem Oberharz sogar deutschlandweit bekannt. Auch dafür sorgte René Golz.

Dazu nahm der Benneckensteiner Anfang Oktober an der ersten deutschlandweiten Messe unter dem Motto „Überleben weltweit“ in Vethem bei Walsrode teil. Ausgestattet mit allerlei Prospekten vom Harzer Tourismusverband, vertrat er quasi den ganzen Harz und machte auf die Neuheiten aufmerksam. Nach der Rückkehr aus Vethem kletterte die Zahl der Anfragen von Überlebenshungrigen gleich weiter. Die Teilnahme an der nächsten Messe 2016 wird schon geplant. Dort werden dann doppelt so viele Gäste wie 2015 erwartet.

„Unser Erfolg auf der Messe und hier im Harz übertrifft unsere Erwartungen“, freut sich René Golz und bereitet schon die nächste Tour vor. Was er sich allerdings wünschen würde, ist mehr Zusammenarbeit mit dem Tourismusbetrieb Oberharz, wie er betont.

Aus der Grundschule Benneckenstein aber waren bereits zig Kinder mit dem Überlebens-Profi im Wald - und zeigten sich begeistert. Auch davon, dass Golz und Boschke den Kindern die Kursgebühr für ihre Klassenkasse spendete.