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Abschied Löffler: "Diese Weintage sind einmalig"

Neustadts Oberbürgermeister Hans Georg Löffler (CDU) geht bald in Ruhestand. Zum Weinfest hat er noch einmal Wernigerode besucht.

02.07.2017, 23:01

Wernigerode/Neustadt l Es sind seine vorerst letzten Weintage in Wernigerode. Hans Georg Löffler (CDU), Oberbürgermeister von Neustadt an der Weinstraße, tritt im Herbst nicht noch einmal zur Kommunalwahl in seiner Heimatstadt an. Das bedeutet, dass der 63-Jährige nach 16 Jahren seinen Posten an der Verwaltungsspitze der Partnerstadt in der Pfalz räumen wird. „Den Wernigerödern werde ich aber erhalten bleiben“, sagte der Stadtchef im Volksstimme-Gespräch.

Denn die Partnerschaft mit den Harzern ist ihm in seiner Amtszeit ans Herz gewachsen. Wernigerode beeindruckte den Pfälzer durch Schönheit, Gastfreundschaft und Wirtschaftskraft. „Der erste Eindruck war überwältigend – allein die vielen Fachwerkhäuser. Und wir wurden sehr freundlich empfangen. Es war ganz natürliches Miteinander“, so Hans Georg Löffler. Schön seien immer wieder die Begegnungen mit den Menschen, zum Beispiel bei den jährlichen Weintagen.

Im Jahr nach seinem Amtsantritt war Neustadts Stadtoberhaupt zum ersten Mal dabei. „Hier herrscht eine ganz tolle Stimmung. Auch wenn es regnet: Die Wernigeröder sind zur Stelle, tanzen mit Schirmen in der Hand. Das ist einmalig“, sagt Löffler. In der Pfalz hingegen, wo fast jedes Wochenende ein Weinfest gefeiert wird, blieben die Leute bei schlechtem Wetter zu Hause.

Interessant sei es, den Werdegang der Harzer Partnerstadt zu verfolgen. „Wir sind immer wieder erstaunt über die wirtschaftliche Entwicklung in Wernigerode“, so der Neustadter Oberbürgermeister. Und es sei beeindruckend, was mit der im Vergleich zu Westdeutschland konfortablen Förderkulisse erreicht wurde. „Jedes Mal, wenn ich hierherkomme, ist wieder etwas Neues entstanden, sind weitere Häuser und Straßen saniert oder ein kulturelles Angebot geschaffen worden.“

Auch in Neustadt habe sich während seiner Amszeit viel entwickelt, bilanziert Löffler. „Ich weiß schon gar nicht mehr, wie viele Straßen wir saniert, wie viele Kindergärten und Schulen wir gebaut haben.“ Neustadt gehe es gut, die Bevölkerung wächst. Die Lage im Speckgürtel der Metropolregion Rhein-Neckar mit Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg zieht viele Menschen an, die in den Großstädten arbeiten und beschaulich am Rande des Pfälzerwaldes wohnen möchten. „Dafür haben wir nicht so viele Touristen und Hotels wie Wernigerode“, sagt Hans Georg Löffler.

Dass er damals in die Politik gegangen sei, war Zufall, sagt der studierte Jurist rückblickend. Zehn Jahre lang hat er das Rechtsamt in Neustadt geleitet, bevor er nach Speyer wechselte und ab 1997 als Verwaltungsdirektor die Ämterstruktur komplett umbaute. 2001 wurde er in Neustadt zum Oberbürgermeister gewählt, Anfang 2002 übernahm er die Amtsgeschäfte.

Als Oberbürgermeister sei er viel herumgekommen, der Austausch mit anderen Städten und Gemeinden sei bereichernd. Die engsten Beziehungen pflege Neustadt, neben der französischen Partnerstadt Macon, jedoch mit Wernigerode. „Wenn ich herkomme, ist es fast wie zu Hause, wie eine Familie.“ Durch die vielen Beziehungen stehe die Partnerschaft auf stabilen Füßen.

Dem Ende seiner Amtszeit sieht Löffler gelassen entgegen. „Nach 16 Jahren ist es Zeit, dass die Jüngeren übernehmen.“ Seinem Nachfolger wolle er beim Antrittsbesuch nicht die Schau stehlen, deshalb werde er die Weintage 2018 wohl ausfallen lassen. Doch zu anderen Gelegenheiten kehre er gern in den Harz zurück. „Es ist einfach so schön hier."