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Advent Ansturm auf Schmuck zum Fest

Zahlreiche Besucher zählte die Adventsausstellung der Wernigeröder Lebenshilfe. Vor dem Eingang bildeten sich lange Warteschlangen.

Von Andreas Fischer 20.11.2016, 23:01

Wernigerode l Lange Warteschlangen gehören zur Adventsausstellung der Wernigeröder Lebenshilfe wie Adventskränze und Baumschmuck. Die ersten Besucher haben am Sonnabend bereits eineinhalb Stunden vor der Eröffnung vor der Tür gewartet. „Ich bin begeistert, dass so viele Menschen gekommen sind“, sagte Regina Ender, Geschäftsführerin der gemeinnützigen Lebenshilfe-GmbH mit Sitz am Veckenstedter Weg.

Dies gelte umso mehr, weil die Besucher damit anderen Gutes tun. „Mit ihrem Kommen und ihren Käufen stärken Sie das Selbstwertgefühl der Menschen mit Handicap, die in den vergangenen Monaten mit großem Eifer diesen Tag intensiv vorbereitet haben“, so Regina Ender. Sie dankte allen Helfern, gewerblichen Kunden und Käufern, die das Unternehmen unterstützen.

Das tun die Gäste aus durchaus eigennützigen Motiven. „Wahnsinn, diese Vielfalt“, sagte Silke Küchau aus Heudeber. Sie hatte von ihren langjährigen, guten Erfahrungen bei vergangenen Verkaufsausstellungen der Lebenshilfe so geschwärmt, dass diesmal ihre in Naumburg lebende Schwester Iris Andrae mitgekommen war. Die Heudeberanerin: „Fast bei jeder Adventsausstellung war ich dabei. Ich kaufe immer einiges ein, auch Geschenke.“ Die Veranstaltung, bei der Menschen mit Behinderungen ihr Können beweisen, sei für sie ein fester Termin im Kalender. „Hier weiß ich, dass benachteiligte Menschen unmittelbar etwas davon haben, wenn ich kaufe“, ist sich Silke Küchau sicher.

Veronika und Uwe Lukasik hatten ihren Sohn Niclas mitgebracht, um „ganz in Familie“ aus der Vielfalt auszusuchen. „Das lange Warten am Eingang hat uns nicht gestört“, so der Wernigeröder Familienvater.

Kathrin und Thomas Voigt waren etwas früher da. Sie gehörten zu den Kunden, die eine reichliche Stunde gewartet haben. „Wir hatten viel Spaß beim Auswählen“, sagte die Blankenburgerin. „Auch die Gewissheit, etwas Gutes zu tun, bestärkt uns wiederzukommen“, sagte sie. Ihr Mann zeigte sich beeindruckt, „wie viel Liebe in jedem Stück steckt.“

Zwar stand die Adventsausstellung im Mittelpunkt des Tags der offenen Tür. Großes Interesse fanden laut Geschäftsführerin Regina Ender aber auch die Rundgänge über das Betriebsgelände. Dabei würdigten die Mitarbeiter, dass so viele regionale Betriebe als Auftraggeber fungieren und so Menschen mit Handicap sinnvolle Arbeit verschaffen. Regina Ender: „Mehr als Dreiviertel aller Auftraggeber sind im Harzkreis zu Hause.“

Im zu Ende gehenden Jahr wurde einiges geschafft. Zum Beispiel ist 2016 der Grünanlagenbereich am Dornbergsweg erweitert worden. im kommenden Jahr wird auf Wunsch von Betreuten eine kleine Wohngruppe eingerichtet.

Die 100 Kinder und 20 Erzieherinnen sowie die übrigen Mitarbeiter der integrativen Kindertagesstätte „Quasselstrippe“ überraschten die jungen Gäste mit einem bunten Programm, das unter dem Motto „Der Marktplatz von Wernigerode“ stand. Zweimal gastierte ihr eigenes „Scherenschnitttheater“. Angesichts des großen Zuspruchs steht für Regina Ender bereits fest: 2017 wird es eine Neuauflage der Adventsausstellung geben – wahrscheinlich wieder mit langen Warteschlangen.