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Alarm im Harz Wolkenbrüche halten Helfer in Atem

Ergiebiger Starkregen hat in weiten Teilen des Harzer für Überschwemmungen gesorgt. Helfer waren im Dauereinsatz.

Von Dennis Lotzmann 02.06.2016, 22:26

Wernigerode/Quedlinburg/Thale l Land unter am Donnerstagmorgen in weiten Teilen des Harzkreises. Ergiebige Regenfälle überforderten in mehreren Städten die Kanalnetze und sorgten für Überschwemmungen. Neben Wernigerode waren auch Quedlinburg sowie Ballenstedt besonders betroffen.

In Quedlinburg rief die Feuerwehr die Wasserwacht vom Technische Hilfswerk (THW) zu Hilfe. Wehrleiter Mike Possekel sprach von flächendeckenden Problemen im gesamten Stadtgebiet. Nachdem binnen kurzer Zeit knapp 40 Liter pro Quadratmeter niedergegangen waren schwollen Bode, Mühlgraben und Zapfenbach rasch an. Der Zapfenbach trat stellenweise über die Ufer. Kameraden des THW versuchten mit Sandsäcken, angrenzende Grundstücke zu schützen.

Trotz des Einsatzes wurden auch im Innenstadtbereich der Welterbestadt tief liegende Straßen und zahlreiche Keller überflutet, berichtete Wehrleiter Possekel. Auch auf dem Markplatz stand das Wasser kurzzeitig, weil das Kanalsystem völlig überlastet war. Die Leitstelle registrierte in den Vormittagsstunden insgesamt 15 Einsätze in Quedlinburg.

In Ballenstedt wurde die Feuerwehr ebenfalls alarmiert. Hier war das gesamte Stadtgebiet betroffen. Zum neuralgischen Punkt wurde die Marienstraße (B 185), wo aktuell Bauarbeiten an der zentralen Regenentwässerung der Stadt laufen. Tragischerweise sorgten just jene Bauarbeiten für einen Rückstau im Kanalsystem, sodass die Keller von neun Häusern geflutet wurden.

In Benzingerode, Silstedt und Darlingerode gab es mehrere Einsätze, war aus der Leitstelle zu erfahren. In Benzingerode wurden mehrere Straßen extrem verschmutzt, so Stadtsprecherin Winnie Zagrodnik. Die Reinigungsarbeiten würden voraussichtlich erst heute abgeschlossen. Zudem müssten in Benzingerode Straßen repariert werden. Dies werde sich voraussichtlich bis nächste Woche hinziehen.

Ein gemeldeter Hangrutsch an der Straße zwischen Thale und Friedrichsbrunn entpuppte sich laut Feuerwehr als Fehlinformation. „Wir sind die Strecke abgefahren und haben keinen Hangrutsch entdecken können“, so ein Wehrsprecher.

Eine Teilentwarnung gab es vom Chef des Talsperrenbetriebs. „Wir haben nach langer Trockenphase und dem trockenen Winter genügend Staukapazität“, berichtete Burkhard Henning. Allerdings könnten Talsperren nur bedingt helfen, wenn das Gros des Starkregens direkt in Wernigerode oder Quedlinburg niedergehe. Laut Brockenwetterwarte fielen auf dem 1141 Meter hohen Berg 45 Liter Regen pro Quadratmeter, in Wernigerode jedoch 61 Liter. Und: Bis Sonntag bleibe es wechselhaft mit Schauern.