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Fürst-Stolberg-Hütte Was Besucher in Ilsenburgs neuem Eisen-Museum entdecken können

In Ilsenburg ist das neue Eisen-Museum eröffnet worden. Es befindet sich in der Ex-Großgießerei Fürst-Stolberg-Hütte und erklärt die Entwicklung des Eisengusses.

Von Jörg Niemann Aktualisiert: 22.06.2021, 19:17
Sie gehörten zu den „Machern“ des neuen Eisen-Museums in Ilsenburg (von links): Heide Stegner, Christian Eggert, Edelgard Schröder, Hans-Jürgen Brandt, Volker Behrend und Klaus Oppermann.
Sie gehörten zu den „Machern“ des neuen Eisen-Museums in Ilsenburg (von links): Heide Stegner, Christian Eggert, Edelgard Schröder, Hans-Jürgen Brandt, Volker Behrend und Klaus Oppermann. Foto: Jörg Niemann

Ilsenburg - Die Stadt Ilsenburg ist um ein weiteres Museum reicher. Während das städtische Kunstgussmuseum derzeit umgebaut wird und es daher geschlossen ist, können sich Interessierte in einem Teilbereich der Fürst-Stolberg-Hütte über die Entwicklung des Eisengusses informieren.

In Regie des Museumsfördervereins ist eine Ausstellung zusammengetragen worden, die anhand zahlreicher Modelle die weltweite Entwicklung des Eisengusses erläutert, vor allem aber auch widerspiegelt, wie eng dieses besondere Verfahren der Metallbearbeitung mit der Stadtgeschichte Ilsenburgs verbunden ist.

In der Ausstellung sind bereits aus anderen Bereichen bekannte Ausstellungsstücke zu sehen, aber auch viele neue Exponate. Dazu zählt das große Modell der Ilsenburger Eisenhütte, das den Kern der Schau darstellt und deshalb auch mitten im Raum platziert wurden.

Besucher folgen der Zeitschiene

Gelungen ist auch die generelle Konzeption der Ausstellung, die auf Basis einer Zeitschiene konzipiert ist, so dass auch der Laie sehr anschaulich die Entwicklung des Eisengusses nachvollziehen kann. Im Eisenguss-Museum werden die teils komplexen Vorgänge der Metallverhüttung auch mit Hilfe von zahlreichen Bildern und Zeichnungen gut erläutert.

Treibende Kraft hinter dem Projekt war einmal mehr der Ilsenburger Klaus Oppermann, einst selbst Professor an der Bergakademie in Freiberg und profunder Kenner der Materie. Er war – obwohl inzwischen schon über 80 Jahre alt – auch der Initiator des Ilsenburger Eisenpfades, der eine Art Freilichtmuseum der Hüttengeschichte darstellt.

Doch Klaus Oppermann war nicht allein an der Entstehung der Ausstellung beteiligt. Der Museumsförderverein unter der Leitung von Edelgard Schröder und Christian Eggert hat gemeinsam mit Klaus Oppermann einen Großteil der Arbeit erledigt. Dafür gab es viele lobende Worte von den Besuchern. Die ersten Gäste waren Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Armin Willingmann (SPD), der die neue Schau als würdige Ergänzung zu den etwa 40 Technik- und Industriemuseen in Sachsen-Anhalt sieht. Anerkennung zollte den Initiatoren auch Landrat Thomas Balcerowski (CDU), der ein Stück Harzer Entwicklungsgeschichte zu neuem Leben erweckt sah.

Ein Pfad zwischen den Museen

Ein Stein ist letzten Endes auch Ilsenburgs Bürgermeister Denis Loeffke (CDU) vom Herzen gefallen, für den mit dem neuen Museum ein Problem gelöst ist. In den vergangenen Jahren hatte sich Klaus Oppermann auch bei ihm stets für ein Eisen-Museum stark gemacht und wollte dieses unbedingt in den Marienhof integriert wissen. Dies war aber nicht möglich, da die Förderanträge für den jetzigen Umbau vor allem den Kunstguss im Visier hatten und die Eisenguss-Geschichte nicht in dieses Konzept passte. Durch das neue Museum hat sich dafür eine ausgezeichnete Konstellation ergeben. Das Kunstgussmuseum im Marienhof wird nach seiner Wiedereröffnung die Ergebnisse und das Eisenmuseum die Geschichte des Eisengusses präsentieren. Beide Museen verbindet der Eisenpfad – besser lassen sich alle Interessen nicht koordinieren.

Das Eisenmuseum befindet sich im Innern der Fürst-Stolberg-Hütte. Zu regelmäßigen Öffnungszeiten gibt es noch keine Informationen.
Das Eisenmuseum befindet sich im Innern der Fürst-Stolberg-Hütte. Zu regelmäßigen Öffnungszeiten gibt es noch keine Informationen.
Foto: Jörg Niemann