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Barockgarten Blankenburg nascht an Christine Luise

Der Tag der Blankenburger Schönheiten (Landkreis Harz) bot Musik, Gartenführungen, Ehrungen und sogar ein Taufe.

Von Holger Hadinga 13.09.2020, 23:01

Blankenburg l Gäste aus nah und fern strömten bei herrlichem Sonnenschein an beiden Tagen in den Barockgarten. Die Stadt, der Blankenburger Tourismusbetrieb, die Wernigeröder Veranstaltungsagentur „Studio D4“ und der Verein Braunschweigische Landschaft hatten allerhand auf die Beine gestellt. Einer der Höhepunkte war am Sonnabend die Taufe der Blankenburger Esskastanie auf den historischen Namen Christine Luise. Dieser Name geht auf die Blankenburger Fürstin Christine Luise (1671-1747) zurück. Stilvoll erfolgte diese Aktion nicht mit Wasser, sondern mit Wein. „Der Wettergott meint es gut mit uns. Hier ist eine der schönsten Gartenanlagen von Sachsen-Anhalt“, freute sich Blankenburgs Bürgermeister Heiko Breithaupt (CDU). Um die Zucht der Kastanie kümmerten sich Maya Behrens, Chefin des Quedlinburger Mathildengartens, und Gärtnermeister Joachim Hoffmann aus Nachterstedt (Salzlandkreis).

„Diese Maronis sind lecker, groß und gut schälbar“, erklärte Maya Behrens. Weiter sagte sie, dass der Lebenszyklus einiger Bäume in der Blankenburger Kastanienallee zu Ende gehe. Deshalb die Neupflanzung. Aus den drei schönsten Bäumen wurden hier acht Jahre lang Samen gewonnen. Behrens: „Gartenbau braucht Zeit.“ Jungbäume können die ersten drei bis fünf Jahre gegossen werden. Dann haben sich Wurzeln gebildet, welche vom Grundwasser abhängig sind. Ursprünglich kommen die Blankenburger Esskastanien übrigens aus Korsika.

Ebenso hatte die Mathildengarten-Chefin etliche Produkte aus der Region dabei. Dazu gehörten zum Beispiel die Quedlinburger Schlossbergmispel, die zu Marmelade verarbeitet werden kann, und die Ballenstedter Maulbeere mit ihrem Saft, der reich an Vitamin C sowie Mineralstoffen ist. „Heimisches Obst ist nicht nur ein Zeichen von Identität. Es hat sich auch an das hiesige Klima angepasst“, so die Expertin. Außerdem verriet Maya Behrens, dass es im kommenden Jahr bei den Blankenburger Schönheiten um die Iris geht. Diese gelb-blau-weiße Blume wird in der Stadt an drei Stellen, welche nicht genannt werden, gepflanzt. Wenn sie blüht, kann sie entdeckt und für einen Wettbewerb fotografiert werden.

Ein weiterer Veranstaltungspunkt am Sonnabend war der Abschluss der diesjährigen Aktion „Schau in den Garten“. Organisatoren sind der Verein „Blankenburg blüht auf“, die Harzer Volksstimme, Harzsparkasse und die Stadt Blankenburg. „Es waren wieder ganz tolle Beiträge. Ich hoffe auch für 2021 auf viele Bewerbungen“, sagte Volksstimme-Redakteur Jens Müller. Auf der Bühne vor dem Kleinen Schloss bedankten sich auch Bürgermeister Heiko Breithaupt, Sparkassen-Filialleiter Steffen Raßfeld sowie Christa Grimme und Ulrich-Karl Engel vom „Verein Blankenburg blüht auf“ bei den sechs Teilnehmern und überreichten ihnen Erinnerungsplaketten, Urkunden und Eintrittskarten für den Wernigeröder Bürgerpark.

In diesem Jahr mit dabei waren das Haus Emmaus der Evangelischen Stiftung Neinstedt, die Teufelsbad-Fachklinik, die Familien Götzel, Raake und Kubista aus Blankenburg sowie Familie Faber aus Heimburg.

Für Spaß und Unterhaltung sorgte zum Wochenende der Blankenburger Schönheiten das Jugendzentrum des Georgenhofs mit seinem Spielmobil. Bei den kreativen Aktivitäten beteiligten sich nicht nur die Knirpse, sondern auch Eltern. Desweiteren boten etliche Stände Spezialitäten aus der Region an. Musik kam vom Staatsorchester Braunschweig aus Niedersachsen. Gern genutzt wurden auch Führungen durch die Gartenanlagen. Hierbei präsentierten sich die Gästeführer im historischen Gewand. Am Rande des Barocken Wochenendes durften sich Annekatrin Wagner und Ulrich Voigt für ihr 30 Jahre währendes Engagement als Gästeführer in das Ehrenbuch der Stadt Blankenburg eintragen.