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Bauprojekt Steiniger Weg zur Badsanierung

Die Schwimmhalle Benneckenstein muss saniert werden. Ein Brief aus Magdeburg legt nahe, dass es mit dem Fördergeld schwer werden könnte.

Von Katrin Schröder 08.03.2017, 17:00

Benneckenstein l Das Harzbad in Benneckenstein muss saniert werden. Die Frage ist: Woher soll das Geld kommen? Ein Brief aus Magdeburg stimmt pessimistisch. Zwei mögliche Fördertöpfe kommen demnach nicht für das Projekt in Frage.

Erhalten haben das Schreiben die Mitglieder einer Bürgerinitiative. Rund 1300 Unterschriften haben sie für den Erhalt der Schwimmhalle gesammelt und an den Petitionsausschuss des Landtages geschickt, berichtet Mitinitiatorin Nadine Albrecht.

Der Ausschuss hat die Landesregierung um eine Stellungnahme gebeten, die nun vorliegt. Demnach werde es kein Fördergeld aus dem Programm zur „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ geben. Der Grund: Die Zahl der Urlauber, die das Bad besuchen, ist zu niedrig. Rund 20 000 Gäste besuchten 2016 die Schwimmhalle. Davon waren rund 4000 Touristen. Der Anteil liegt somit bei rund 20 Prozent.

 Für eine Förderung, die auf den Tourismus abzielt, müssten es aber 50 Prozent oder mehr sein, heißt es in dem Brief. Dieses Ziel werde auch nach einer umfassenden Sanierung und Erweiterung der Schwimmhalle nicht erreicht. Zwar würde sich die Zahl der Urlauber auf rund 12.000 verdreifachen, läge damit aber bei lediglich 34 Prozent.

So steht es in einem Sanierungs- und Erweiterungskonzept, das die Stadtverwaltung mit einem Planungsbüro erstellt hat. Anlass sei der kurzfristig anberaumte Besuch von Wirtschaftsminister Armin Willingmann Anfang Januar gewesen, erklärt Oberharz-Bürgermeister Frank Damsch (beide SPD). Das Konzept sieht Investionen von rund zehn Millionen Euro vor. Rund 5,7 Millionen davon entfallen auf die Sanierung des Bades, rund 2,5 Millionen Euro sind für eine neue Sauna- und Wellnesslandschaft vorgesehen.

Die Investitionssumme hat jüngst im Benneckensteiner Ortschaftsrat für Verwunderung gesorgt. „Wir waren überrascht“, so Nadine Albrecht. Bisher war eine Million Euro für die Sanierung von Dach und Fenstern veranschlagt worden. Wegen der kurzen Vorlaufzeit habe das Konzept bisher nicht in den Gremien vorgestellt werden können, sagt Damsch auf Volksstimme-Nachfrage.

Mit dem Konzept wolle man die Attraktivität des Bades erhöhen. „Mit einer Reparatur lockt man keine Besucher“, so Damsch. Doch ob es dazu kommt, ist fraglich. Auch über die Sportstättenbauförderung werde es wohl kein Geld geben, heißt es im Brief – weil der Vereinssport zu wenig vertreten sei, das Bad kommerziell betrieben werde und bereits viele andere Projekte im Rennen sind. Außerdem sei die Stadt wegen der Haushaltskonsolidierung ohnehin nicht in der Lage, Geld für das Bad auszugeben.

Damsch will aber nicht aufgeben. Ein Förderantrag sei noch nicht gestellt worden, eine offizielle Absage gebe es demnach nicht. Er sagt: „Wir müssen nun schauen, ob wir in einer anderen Richtung weiterkommen.“