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Energiespreis Strom und Gas werden in Blankenburg teurer

Blankenburgs Stadtwerke werden zum 1. Januar ihre Preise für Strom und Gas anheben. Warum, erläutert Geschäftsführerin Evelyn Stolze.

Von Jens Müller 02.12.2018, 00:11

Blankenburg l Die rund 8000 Strom- und 4000 Gaskunden der Blankenburger Stadtwerke müssen sich auf höhere Verbrauchskosten einstellen. Der Energieversorger hat eine neue Kalkulation veröffentlicht, wonach zum 1. Januar 2019 die Arbeitspreise steigen. Beim Strom um 0,8 Cent pro Kilowattstunde (kWh) in der normalen Grundversorgung, bei Gas um 0,72 Cent pro Kilowattstunde. Bei einem durchschnittlichen Haushalt mit einem Stromverbrauch von rund 2500 kWh schlage die Erhöhung laut Stadtwerke-Geschäftsfüherin Evelyn Stolze mit rund 24 Euro pro Abrechnungsjahr zu Buche. Bei einem größeren Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von rund 15.000 kWh Gas seien dies rund 128 Euro mehr.

Wie die Stadtwerke-Chefin im Volksstimme-Gespräch erläutert, sei ihr Unternehmen diesmal nicht um eine Preiserhöhung herumgekommen. In den vergangenen Jahren habe sie es immer geschafft, Strom und Gas an den Börsen so günstig einzukaufen, dass beim Gas seit 2011 die Preise unverändert bleiben konnten. Beim Strom war letztmalig zum 1. Januar 2014 der Preis angehoben worden. „Wir kaufen normalerweise immer, wenn es am günstigsten ist“, so Evelyn Stolze. Doch 2018 war alles anders: Die Preise für 2019 seien überdurchschnittlich in die Höhe geschossen: beim Gas um über 40 Prozent, beim Strom um etwa 30 Prozent. „Solche Dimensionen fangen wir auch durch Einsparungen an anderer Stelle, wie zum Beispiel durch leicht niedrigere Netzentgelte nicht mehr auf“, erklärt die Stadtwerke-Chefin.

„Die Erhöhungen sind einzig und allein den höheren Einkaufspreisen an den Börsen geschuldet.“ Und das, so Stolze, habe vor allem an dem extremen Wetter und den damit verbundenen Auswirkungen gelegen: Kohle sei wegen Niedrigwassers in Flüssen nicht zu den Kraftwerken gekommen. Statt Kohle wurde vermehrt Erdgas verstromt. „Es gab in diesem Sommer einen unnormal hohen Gasbedarf in Deutschland. Und das in einer Zeit, wo normalerweise nur die Speicher aufgefüllt werden“, erläutert die Stadtwerke-Chefin. Hinzu kam, dass selbst Photovoltaikanlagen trotz Rekordhitze nicht die volle Leistung hätten erzielen können: Für sie war es zu sonnig und damit zu heiß. Das Paradoxe: Der Wirkungsgrad von Solarzellen sinkt bei zu hoher Sonneneinstrahlung und damit auch der Ertrag.

Evelyn Stolze hofft, dass trotz der angekündigten Preiserhöhung ihre Kunden den Stadtwerken weiter treu bleiben. Denn: „Auch die anderen Anbieter auf dem Markt kommen an diesen Preisen nicht vorbei“, ist sie überzeugt. Zudem verweist sie auf die Nähe zu den Kunden: „Wir bieten über die Gas- und Stromlieferungen viele andere Leistungen vor Ort an, unter anderem individuelle Energieberatungen für Haushalte und Bauherren. Ab neuem Jahr werden wir die Energiepässe für Immobilien erstellen und fördern nach wie vor die Vereine und viele Veranstaltungen in der Stadt – vom Altstadt- und Kinderfest in Blankenburg bis zum Kirschenfest in Wienrode.“

Bei den Stadtwerken in Blankenburg sind aktuell 33 Mitarbeiter beschäftigt. Das Versorgungsgebiet umfasst die Kernstadt Blankenburg (Gas und Strom). Zusätzlich wird Gas an Kunden in den Orten Börnecke, Cattenstedt, Heimburg, Hüttenrode, Wienrode und Westerhausen geliefert.