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Engagement Warum ein Stieger 100 Mal spendet

Dreimal „genullt“ hat es beim Blutspendetermin in Stiege. Zum 40. und 60. sowie sogar zum 100. Mal wurde gespendet.

Von Burkhard Falkner 30.01.2016, 00:01

Stiege l Ein Mann vieler Worte ist Siegfried Nabert nicht, er packt lieber an. „Hans Dampf in allen Gassen“, ist denn auch einer seiner heimlichen Spitznamen im Ort. Kein Wunder.

Ist doch der 68-jährige gelernte Elektriker und Kraftfahrer in vielen ehrenamtlichen Funktionen in Stiege unterwegs. Beim Schützenverein, als Hausmeister, bei den Stieger Fastnachtern. Unter denen ist Familie Nabert seit Jahren ein Begriff für große Bilder und lustige Kostüme. Gerade sind die Vorbereitungen für Bütt und Umzug am Sonntag abgeschlossen. Und auch Siegfried Nabert steht in den Startlöchern für das große Spaßereignis des Jahres in Stiege. Aber nicht nur das.

Auch die ernsthafte Hilfe für Mitmenschen ist für den Stieger seit Jahrzehnten selbstverständlich. Anlässlich seiner 100. Blutspende erhielt Siegfried Nabert jetzt die Ehrennadel des Roten Kreuzes in Gold.

Beate und Roland Pilz überreichten Siegfried Nabert einen Präsentkorb und die Auszeichnung mit herzlichen Worten und einem Dankeschön für soviel Spendentreue. „Wenn man helfen kann, helfe ich, es tut mir und anderen gut!“, sagt Nabert auf Nachfrage. Eigentlich sei es kaum der Rede wert, scheint er sagen zu wollen, die Überraschung ob der Aufmerksamkeit und Freude über die Ehrung steht ihm ins Gesicht geschrieben.

Für das Stieger Blutspendeteam ist diese 100. Spende die höchste, aber nur eine von mehreren Nuller-Zahlen an diesem Spendentag für das kleine aber emsige Team. Dazu gehören neben Beate und Roland Pilz auch Edda Albat, Waltraud Strutzberg und Andrea Polsfuß. Sie betreuen gemeinsam bei jedem Treff so um die 30 Spender. Diesmal sind gleich drei „Jubilare“ darunter.

Andrea Hoppe gab zum 40. Mal etwas von ihrem Blut ab und Rüdiger Fessel zum 60. Mal. Fast wären es vier runde Spenden geworden, aber Klaus Retzlaff kam nicht zu seiner 50., steht also bei 49 Spenden.

Ungekrönter Spendenkönig aber war diesmal Siegfried Nabert. Angefangen zu spenden hat er schon 1971, wie er berichtet. Damals, zu DDR-Zeiten, habe er im Krankenhaus gelegen. Und die Krankenschwestern wollten gern die Ehrung als „Brigade der sozialistischen Arbeit“ erringen. Dazu galt es auch, Blutspenden zu organisieren. So kam Siegfried Nabert zur ersten Blutabgabe. Seit dem spendet er gesund und munter. Und wie selbstverständlich bald zum 101. Mal.