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Entsorgung Mehr Platz und mehr Container

Der Wernigeröder Wertstoffhof ist nach seiner Erweiterung doppelt so groß und verlängert die Öffnungszeiten.

Von Katrin Schröder 24.10.2016, 01:01

Wernigerode l Auf dem Wernigeröder Wertstoffhof herrscht am Sonnabendvormittag reger Betrieb. Autos fahren vor, ihre Besitzer wuchten Behälter voller Grünschnitt aus den Kofferräumen oder schleppen ausrangierte Möbel und Elektroschrott zu den Containern. Was fehlt, sind die sonst um diese Jahreszeit obligatorischen Warteschlangen vor dem Gelände Am Köhlerteich. Das hat einen Grund: Die Annahmestelle der Entsorgungswirtschaft des Landkreises Harz (enwi) ist in den vergangenen Monaten Schritt für Schritt erweitert worden und bietet mit rund 2700 Quadratmetern nun fast doppelt so viel Fläche.

Der Grund für den Ausbau des Wertstoffhofs ist seine Beliebtheit. Bis zu 800 Nutzer fahren die im Dezember 2001 eröffnete Anlage täglich an, berichtet Ingo Ziemann, Abteilungsleiter Entsorgung und Unternehmenskommunikation bei der enwi. „Die abgegebenen Abfallmengen haben sich seitdem vervielfacht.“ Den Löwenanteil machen mit derzeit rund 1900 Tonnen pro Jahr Grünschnitt und Gartenabfälle aus – viermal so viel wie noch im Jahr 2002. Beim Sperrmüll hat sich die Menge gar verfünffacht – auf derzeit rund 950 Tonnen pro Jahr. Ebenso werden immer mehr Altpapier und Altmetall abgegeben.

Die Folge: Lange Warteschlangen vor dem Wertstoffhof, besonders im Herbst, wenn die Wernigeröder ihre Gärten in Ordnung bringen und jede Menge Grünschnitt anfällt. Seit geraumer Zeit haben die enwi und die Wernigeröder Stadtverwaltung, die im Auftrag der Entsorger den Wertstoffhof betreibt, deshalb über eine Erweiterung nachgedacht. Möglich wurde diese, weil der benachbarte Bauhof einen Teil seiner Fläche abgegeben hat. „Wir haben Lagerflächen und Parkplätze optimiert und uns selbst eingeschränkt“, sagt Bauhofchef Torsten Friedrich.

Im Mai hat der Ausbau des Areals begonnen, der bis September dauerte und vor allem von den Mitarbeitern des Bauhofs und des Wertstoffhofs erledigt wurde. Das Gelände wurde beräumt, Bäume waren zurückzuschneiden und zusätzliche 20 Meter Zaun aufzustellen. Sechs neue Containerstellplätze mit Treppenaufgängen wurden eingerichtet, sodass nun insgesamt 16 Sammelbehälter und eine Papierpresse zur Verfügung stehen.

Neu organisiert wurde der Verkehr. Die Autofahrer werden mit Pfeilen vom Einfahrts-tor in einem Bogen über das Gelände zu den Parkbuchten geführt, bevor sie durch das Ausfahrtstor den Hof verlassen. „Früher haben sich die Nutzer auf dem Hof gegenseitig blockiert“, so Bauhofchef Torsten Friedrich. Dieses Problem sei mit der neuen Verkehrsführung gelöst worden.

Mit rund 10 000 Euro blieben die Kosten überschaubar. „Der Effekt ist jedoch enorm“, sagt Torsten Friedrich. Nach einer mehrwöchigen Testphase fällt sein Fazit positiv aus. „Die Entwicklung ist sehr gut, wir bekommen viele positive Rückmeldungen.“ Ingo Ziemann von der enwi bestätigt dies. „Die Veränderungen haben sich schon ausgezahlt. Man merkt, dass sich die Warteschlangen reduziert haben.“

Zusätzliche Entlastung soll eine Verlängerung der Öffnungszeiten bringen, die ab heute gilt. Der Wertstoffhof ist Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr sowie am Sonnabend von 9 bis 13 Uhr geöffnet. Wegen der gestiegenen Abgabemengen und den elf Stunden zusätzlicher Öffnungszeit musste das Personal aufgestockt werden, sagen Friedrich und Ziemann. Künftig sollen ständig zwei Kollegen vor Ort sein, um die Nutzer einzuweisen, zu informieren und zu kontrollieren. Von Dezember bis Februar, wenn der Andrang erfahrungsgemäß geringer ist, gelten unter der Woche wieder die bisherigen Öffnungszeiten von 10 bis 17 Uhr.

Höhere Abfallgebühren müssten die Kunden wegen der Erweiterung des Wernigeröder Wertstoffhofs jedoch nicht befürchten, versichert Ingo Ziemann. „Die Mehrkosten sind bereits in der aktuellen Abfallgebührenkalkulation eingerechnet.“

 

Informationen bei der Entsorgungsberatung der enwi, Telefon (0 39 41) 68 80 45, beim Bauhof Wernigerode, Telefon (0 39 43) 94 86 80 und im Internet unter www.enwi-hz.de.