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ErinnerungMartin Wirth hinterlässt lebende Denkmale

Es ist nur wenigen vergönnt, in ihrem Umfeld so viele Spuren zu hinterlassen, wie der verstorbene Darlingeröder Martin Wirth.

Von Jörg Niemann 18.02.2017, 00:01

Darlingerode l Martin Wirth ist am Dienstag, 14. Februar, gestorben. Der 77-Jährige verlor den Kampf gegen eine heimtückische Krankheit. Der ehemalige Lehrer und Landschaftsgestalter hat sich weit über seinen Heimatort Darlingerode hinaus einen guten Namen gemacht. So lange es seine Kraft zuließ, engagierte er sich für die Natur in ihrer Gesamtheit und eckte dabei nicht selten an. Zahlreiche Projekte, die in den 1990er Jahren vom Landkreis Wernigerode mit damaligen ABM-Kräften umgesetzt wurden, hatte Martin Wirth angeregt.

Einige seiner Werke sind heute noch in der Stadt Ilsenburg und den Ortsteilen sichtbar. Der Schulhof der Marianne-Buggenhagen-Schule in Darlingerode, der Pfad der Sinne am Drübecker Rohrteich und vieles mehr hat Martin Wirth konzipiert und war an der Umsetzung beteiligt.

Sein letztes großes Werk ist neben seiner Haustür sichtbar. Der Landschaftspark Bruch – direkt zwischen seinem Wohnhaus und dem Haus Oehrenfeld – lag ihm schon immer am Herzen. Wirth wurde nicht müde, auf die Spezifik dieses einmaligen Stücks Natur hinzuweisen, stieß anfangs aber auf wenig Gehör. Also packte er – inzwischen schon über 70 Jahre alt – selbst an. Er organisierte Fördergeld, kümmerte sich um die Unterstützung der Kommunalen Beschäftigungsagentur und überraschte damit viele. Nach gut einem Jahr Bauzeit enstand nahe der Peripherie zwischen Darlingerode und Drübeck ein landschaftliches Kleinod, das vielfach Bewunderung und Anerkennung fand.

Martin Wirth betätigte sich auch ehrenamtlich in der Politik. Als Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen saß er im Kreistag, im Darlingeröder Gemeinderat und später im Ilsenburger Stadtrat.

Er war stets ein Mahner. Wenn durch wirtschaftliche Investitionen wieder ein Stück Erde versiegelt werden sollte, setzte er sich für die ökologischen Belange ein und beriet die Menschen, wenn es darum ging, Landschaft so naturnah wie möglich zu gestalten.