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ErmittlungsverfahrenHamburger zieht Waffe in Wernigerode

Der Harzer Polizei ist in Wernigerode ein Fahndungserfolg gelungen - auch dank eines besonnen handelnden Servicemitarbeiters.

Von Regina Urbat 23.05.2018, 19:48

Wernigerode l „Wie im Krimi hat sich das hier abgespielt“, schildert eine Frau, die am Dienstag den Polizeieinsatz beobachtet hat. Tatort war die Amtsfeldstraße in Oberhasserode, festgenommen wurde ein Autofahrer, der einem Pannenhelfer mit einer Pistole gedroht hatte.

Zum Hergang berichtet die Polizei, dass ein Mitarbeiter eines Serviceunternehmens gegen 10.50 Uhr einen Kunden in der Amtsfeldstraße zur Rede stellte und ihn aufforderte, die ausstehenden Rechnungen zu begleichen. Der 50-jährige Hamburger, der sich schon geraume Zeit im Harz aufhält, hatte den Pannenservice am Dienstag und auch am 18. Mai in Anspruch genommen, jedoch die zugesagte Bezahlung nicht gewährleistet. Als der 39-jährige Servicemann zur Beweissicherung ein Foto von ihm anfertigen wollte, wurde er vom Kunden mit einer vorgehaltenen Waffe und den Worten, er werde notfalls davon Gebrauch machen, bedroht.

Über Notruf verständigte der Servicemitarbeiter sofort die Polizei, die mit zwei Einsatzfahrzeugen das Auto und den schießwütigen Hamburger dingfest machte. Bei der weiteren Überprüfung stellte sich heraus aus Sicht der Beamten „ein toller Fahdungserfolg“ heraus, so Polizeisprecherin Bettina Moosbauer. Der Pkw - ein Opel Astra Cabrio - wurde in Hannover-Lahe gestohlen. Bei der Waffe, die der 50-Jährige vor Eintreffen der Polizei im Fahrzeug versteckt hatte, handelt sich um eine schussbereite Luftdruckpistole vom Hersteller Walther CP 99.

Während dem Hanseaten die Möglichkeit eingeräumt wurde, seine persönlichen Sachen aus dem in Silstedt sichergestellten Cabrio zu entnehmen, ging seine kriminelle Energie erneut mit ihm durch. Er klaute einen Fahrzeugschlüssel und die -papiere aus dem Büro in Silstedt. Ein Mitarbeiter bemerkte jedoch den Diebstahl, die Polizeibeamten vor Ort griffen erneut ein und führten ihn ab.

Gegen den 50-Jährigen wurden Ermittlungsverfahren wegen Bedrohung, Betruges und Diebstahls eingeleitet. Nach erkennungsdienstlicher Behandlung und Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft wurde der Hamburger aus dem Polizeigewahrsam entlassen.