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Explosion Papierkörbe in die Luft gesprengt

Unbekannte haben in Wernigerodes Innenstadt zwei Abfallbehälter mit Böllern gesprengt. Die Polizei ermittelt.

Von Ivonne Sielaff 03.11.2016, 00:01

Wernigerode l Diesen Morgen wird Matthias Winkelmann so schnell nicht vergessen. „Es war Montag gegen 7.40 Uhr“, so der Wernigeröder. „Ich lag noch im Bett, nahm auf einmal ein Tackern wie von einem Zünder wahr.“ Dann plötzlich ein ohrenbetäubender Knall und eine heftige Druckwelle. „Ich bin sofort zum Fenster gerannt“, so Winkelmann. Der Papierkorb an der Bushaltestelle in der Ilsenburger Straße, Höhe HSB-Bahnhof Westerntor, war in die Luft geflogen. „Mehrere Autos hatten eine Vollbremsung hingelegt. Eine riesengroße weiße Wolke hing in der Luft. Zehn Minuten später hat es immer noch gequalmt.“

Die Polizei bestätigt den Vorfall. „In dem Abfallbehälter wurde vermutlich ein Polenböller gezündet“, informiert Uwe Becker, Sprecher des Polizeireviers Harz, auf Volksstimme-Nachfrage. Besonders brisant: Durch die Wucht der Explosion sei ein 50 mal 70 Zentimeter großes Metallstück auf die gegenüberliegende Straßenseite geschleudert worden. Nicht auszudenken, was hätte passieren können, wenn in dem Moment ein Radfahrer vorbeigefahren wäre.

Laut Becker sei schon am Tag zuvor ein Papierkorb in Wernigerodes Innenstadt gesprengt worden. „Gegen 2.05 Uhr wurde uns am Sonntag eine Explosion in der Mauergasse gemeldet.“ Die Einzelteile lagen danach verstreut auf dem Gelände des Spielplatzes.

Im Rathaus ist die Empörung groß. „Das ist kein Kavaliersdelikt“, sagt Ordnungsamtschef Gerald Fröhlich. Eine so massive Zerstörung von städtischem Eigentum habe er noch nicht erlebt. „Offensichtlich war sich der Täter nicht über die Folgen im Klaren“, so Fröhlich in Hinblick auf die Verletzungsgefahr. Die Trümmer seien inzwischen von Mitarbeitern des Bauhofs beseitigt, die Behälter ersetzt worden. Der Schaden wird auf etwa 2500 Euro geschätzt.

In beiden Fällen ermittelt die Polizei nun wegen Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion. „Reste der Böller und weitere Spuren wurden gesichert und werden untersucht“, so Polizeisprecher Becker. Dass es sich um den gleichen Täter handelt, sei nicht auszuschließen.

Zeugenhinweise sind bei der Polizei unter Telefon (0 39 43) 65 30 erbeten.