Rektoratsvilla wird restauriert

Wernigerode l Der Verhüllungskünstler Christo hat nicht, wie 1995 beim Reichstag in Berlin, seine Hand im Spiel. Die großen hellen Plastikplanen, die zurzeit Teile der Rektoratsvilla auf dem Wernigeröder Campus verdecken, haben einen ganz praktischen Grund: Das historische Gebäude wird umfangreich restauriert, in mehreren Bauabschnitten.

Anlass ist ein gewisser Materialfehler, wie Hochschulsprecher Andreas Schneider auf Volksstimme-Nachfrage informierte. So sei im Gründungsjahr der Hochschule Harz 1991 wohl aus Zeit- und Kostengründen ein Dispersionslack für die Fassade und die Balken verwendet worden. Diese Form der Oberflächenversiegelung hatte zur Folge, dass durch die luftdichte Veredelung der Putz von den Wänden bröselte und die Holzbalken morsch wurden. „Das hat die Untersuchung der Bausubstanz durch Experten ergeben“, sagte Andreas Schneider.

Im ersten Bauabschnitt nun wird von der Fassade im Bereich der Buntglasfenster, des Giebels und der Südseite bis zum Balkon der Oberputz abgetragen. Nach dem anschließenden Verputzen erhält die Fassade eine neue Farbgebung. Das Weiß ist Geschichte. „Nach Aufforderung der Denkmalpflege müssen wir uns an die historische Vorlage halten und das Gebäude gelblich-beige streichen.“ Wie der Pressesprecher weiter mitteilte, sollen diese Arbeiten, die etwa 118 450 Euro kosten, bis November abgeschlossen sein.

Im nächsten Bauabschnitt sollen die morschen durch neue Holzbalken ersetzt werden. Ob dies 2016 in einem Zug oder in zwei Abschnitten erfolgt, werde noch geprüft. „Wir wollen mit unseren Feiern zum 25. Bestehen der Hochschule Anfang Juni nicht ins Gehegen kommen“, begründete Andreas Schneider. Insgesamt betragen die Baukosten rund 466 500 Euro, die vom Hochschul-Budget bezahlt werden.