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Feuerwehr Gasexplosion in Wernigerode

In einer ehemaligen Werkhalle in Wernigerde hat ein 52-Jähriger eine Gasexplosion ausgelöst. Er wurde schwer verletzt.

Von Dennis Lotzmann 25.01.2018, 10:07

Wernigerode l Die heftige Gasexplosion, die sich am Dienstagabend im Bereich Zaunwiese in Wernigerode ereignet hat, gibt den Ermittlern einige Rätsel auf. Zwar scheint klar zu sein, dass Manipulationen an einer Gasheizung die Detonation ausgelöst haben. Allerdings ist noch unklar, ob eine missglückte Reparatur oder Wartung Ursache der Explosion war oder diese gar bewusst ausgelöst worden ist. „Unsere Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen. Am Donnerstag soll ein Sachverständiger hinzugezogen werden“, erklärte Polizeisprecher Uwe Becker auf Anfrage. Zudem soll der 52-Jährige, der bei der Explosion zugegen war und schwere Verletzungen erlitt, zeitnah befragt werden.

Er wird aufgrund der Schwere der Brandverletzungen – unter anderem in Gesicht sowie an Händen und Beinen – gegenwärtig in der halleschen Spezialklinik Bergmannstrost behandelt. Von der Befragung des Mannes und Angaben des Sachverständigen erhoffen sich die Kriminalbeamten entscheidende Hinweise.

Die Explosion hatte sich am Dienstag gegen 16.45 Uhr im hinteren Teil eines Grundstücks in der Zaunwiese ereignet. Dort befindet sich hinter einem Einfamilienhaus ein zweigeschossiger Flachbau, in dem sich mehrere Büros und eine Werkstatt befinden. In einem der separierten Bürotrakte ereignete sich die Explosion.

„Wir waren im Nachbargebäude und haben es knallen gehört“, berichtete einer der Geschäftsführer der dort eingemieteten Hausbaufirma. Während er hinübergeeilt sei und dem verletzten 52-Jährigen aus dem Gebäude geholfen habe, habe sein Geschäftspartner die Rettungskräfte alarmiert.

Die Feuerwehr Wernigerode – insgesamt 20 hauptberufliche und freiwillige Kameraden waren vor Ort – hatten das Feuer schnell unter Kontrolle. Gleichwohl soll der Schaden im betroffenen Bürotrakt massiv sein. „Es hat alle Trockenbauwände verschoben“, berichtete die Besitzerin des hinteren Gebäudekomplexes. Außerdem soll die Druckwelle Türen und Fenster stark beschädigt haben.

Die Rettungskräfte brachten den schwer verletzten 52-Jährigen zunächst ins Klinikum Wernigerode. Von dort wurde er umgehend in die hallesche Spezialklinik verlegt.

Parallel dazu nahm die Polizei ihre Ermittlungen auf. Dass die Möglichkeit einer vorsätzlichen Manipulation an der Gasheizung zumindest eine denkbare Variante ist und in Betracht gezogen wird, macht der Tenor einer in der Nacht verbreiteten Pressemitteilung deutlich: „Nach ersten Erkenntnissen besteht der Verdacht, dass der 52-Jährige an der Gasheizungsanlage manipulierte und nachfolgend das Gas-Sauerstoffgemisch entzündete“, heißt es unter der Überschrift „Herbeiführung einer Gasexplosion“.

Diese Möglichkeit legen auch die Recherchen der Volksstimme nahe. So handelt es sich beim Opfer – und möglichen Täter – um den früheren Partner der Grundstücksbesitzerin. Die der Volksstimme namentlich bekannte Frau bestätigte diesen Fakt auf Anfrage. Ob der frühere Partner, der bei ihr noch angestellt sei, ihr mit einer herbeigeführten Explosion schaden wollte und womöglich noch weitere Ziele verfolgte, bleibt zunächst ungeklärt.

„Mir ist völlig unklar, was er getan hat und welche Hintergründe das alles hat“, so die Frau, die unternehmerisch tätig ist. „Ich kann mir das alles nicht zusammenreimen. Ich habe ihn aber auch noch nicht sprechen können“, sagt die Frau zur Volksstimme.