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Feuerwehr Rückschau auf ein Jahrhundert

Die Freiwillige Feuerwehr Ilsenburg hat am Wochenende mit vielen Gästen ihren 100. Geburtstag gefeiert.

Von Jörg Niemann 20.05.2019, 01:01

Ilsenburg l Auf ereignisreiche 100 Jahre Ilsenburger Feuerwehrgeschichte haben die Brandschützer aus der Ilsestadt am Freitagabend zurückgeblickt. Während einer Festveranstaltung in der Harzlandhalle war es der aktuelle Wehrleiter Fabian Gaede, der die Gäste der Veranstaltung auf eine spannende Zeitreise mitnahm.

Bis zur Gründung der städtischen Wehr am 1. Mai 1919 oblag es der Hüttenwehr - der Feuerwehr der Fürst-Stolberg-Hütte - auch in der Stadt für Brandsicherheit zu sorgen und im Bedarfsfall zu löschen. Als die Hüttenwehr dieses Engagement im März 1919 aufkündigte, warb eine Anzeige in der „Ilsenburger Zeitung“ um Freiwillige, die diesen Dienst übernehmen sollten. So wurde zunächst im März eine Pflichtfeuerwehr gegründet und dann im Mai die freiwillige Wehr.

Einer der 18 Mitgründer war der Uhrmacher Otto Sterl, der Urgroßvater des heutigen Wehrleiters Fabian Gaede. Die Ausstattung der ersten Wehr war sehr primitiv. Das Domizil der Truppe war zunächst in der Kroatenbstraße, später in einem kleinen Schuppen in der Hochofenstraße. Erst in den Jahren 1920/21 konnte das Gerätehaus am Forellenteich bezogen werden, das heute weitgehend vom städtischen Bauhof genutzt wird.

Die Weltwirtschaftskrise, der Zweite Weltkrieg, wechselnde politische Systeme bestimmten danach das Werden und Wachsen der Wehr. Mit der Zeit und dem technischen Fortschritt wuchsen aber auch die Aufgaben der Kameraden.

Das heutige Feuerwehrgerätehaus ist im Jahr 2002 in Betrieb genommen worden. An der Planung war damals Dittmar Mehwald stark beteiligt. Mehwald war es, der der Feuerwehr insgesamt 22 Jahre lang vorstand und somit die längste Amtszeit aller inzwischen zwölf Wehrleiter schaffte. Im Jahr 2000 wurde er von Lutz Siebel abgelöst, der die Endphase des Baus begleitete.

Auf Lutz Siebel folgte 2012 André Münzberg und im vergangenen Jahr dann Fabian Gaede. Die Feuerwehr Ilsenburg hat aktuell 36 Frauen und Männer in ihrer Einsatzgruppe und absolviert im Schnitt 120 Einsätze pro Jahr. Diese reichen vom Fehlalarm bis zum Katastropheneinsatz bei Großbränden oder zuletzt den mehrfachen Hochwassern.

Nach Fabian Gaede sprach Ilsenburgs Bürgermeister Denis Loeffke (CDU). Er dankte im Namen der Bürger der Stadt den Brandschützern für deren ehrenamtliches und nicht selten gefährlichen Engagement.

Der Sonnabend gehörte der Öffentlichkeit. Die Feuerwehr veranstaltete ein Fest vor der Harzlandhalle und präsentierte sich mit einem Festumzug den Bewohnern der Stadt. Auch Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) war dazu nach Ilsenburg gekommen. Höhepunkte des Nachmittagsprogramms war eine Vorführung der Jugendwehr der Stadt. Mit einem Tanzabend und einem Feuerwerk endete der Tag.