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Floorball Rote Teufelinnen auf Titeljagd

Erstmalig in der Vereinsgeschichte der Red Devils wird Wernigerode Austragungsort einer deutschen Meisterschaft im Floorball.

Von Julia Bruns 08.06.2017, 01:01

Wernigerode l „Wir wollen ein sympathischer Gastgeber sein“, sagt Red Devils-Vereinschef Mario Vordank. Am Wochenende treten in der Sporthalle „Stadtfeld“ in Wernigerode die sechs besten Teams der unter 17-jährigen Mädchen im Floorball auf dem Kleinfeld gegeneinander an. „Erstmals in der Vereinsgeschichte ist Wernigerode Austragungsort einer deutschen Meisterschaft“, sagt Mario Vordank, der sich seit der Gründung der Red Devils vor 19 Jahren – als Floorball noch Unihockey hieß – im Verein engagiert.

Ein 50-köpfiges Organisationsteam kümmert sich schon seit dem ersten Treffen Anfang Januar um die Vorbereitung. Medizinische Absicherung, Verpflegung, die Hallenmiete, der DJ, der für Stimmung sorgt – alles Punkte auf der To-Do-Liste der Abteilung im Wernigeröder Sportverein Rot-Weiß.„Viele Eltern der Spieler sind involviert. Väter stehen am Grill, Mütter kümmern sich um das Catering. Unsere Nachwuchsteufel helfen als Balljungen und Ballmädchen“, zählt der Diplom-Sportwissenschaftler auf. „Da merkt man, dass wir eine riesige Familie sind.“ Vordank sagt das nicht ohne Stolz.

210 Mitglieder zählen die Red Devils – vom dreijährigen Mini-Teufel bis zum 60-jährigen Old Devil sei jedes Alter vertreten. „Deshalb wird die Meisterschaft auch ein großes Familienevent“, sagt er. Auch der Fanclub rührt fleißig die Werbetrommel. Die anderen Teams kommen aus Leipzig, München/Ingolstadt, Weißenfels, Dümpten und Bonn.

Mit etwas weicheren Knien blicken Julia Diesener und Marie Suske der Meisterschaft entgegen. Für sie geht es um einiges. „Wir haben nur ein Ziel: Wir wollen deutscher Meister werden“, erklären die beiden kämpferisch. „Im letzten Jahr waren wir sehr nah dran, deshalb muss es jetzt klappen“, sagt Marie Suske, die das Stadtfeld-Gymnasium besucht. Die Mädchen spielen bei den U17-Juniorinnen der Red Devils. Viermal in der Woche trainieren sie und ihre elf Mitstreiterinnen, um im Kampf um Spitzenplatzierungen mithalten zu können.

Mit Erfolg: Denn das Team aus Wernigerode zählt zu den besten sechs Mannschaften in Deutschland. Im vergangenen Jahr gab es Bronze für die U17-Mädels, für die U14-Division Silber. „Fehlt nur noch Gold“, sagt Frank Diesener vom Vorstand der Red Devils. Beide Töchter, die 14-jährige Julia und die zwölf Jahre alte Luisa, spielen am Wochenende mit. Denn im U17-Team sind Mädchen von zwölf bis 16 Jahren vertreten. Teilgenommen haben sie schon an Meisterschaften im In- und Ausland, darunter an den Prague Games in Tschechien und in Schweden am Gothia Cup.

„Ich war mit meiner Familie vor zehn Jahren bei einem Heimspiel der Red Devils“, erinnert sich Julia Diesener. „Die Stimmung hat mich total fasziniert.“ Schnell habe damals festgestanden: Dieser Sport soll‘s sein. „Von da an bin ich am Ball geblieben.“ Bei dem Sport komme es auf Koordination, Kondition und die richtige Technik mit dem Schläger an.

Ihre Teamkollegin Marie Suske ist über ihren großen Bruder zum Floorball gekommen. Ihr schönster Moment? „Als wir in der Saison 2013/14 deutscher Meister mit den U13-Juniorinnen geworden sind.“ Die 16-Jährige fiebert dem Wochenende besonders entgegen, weil Bundestrainer Pavel Zkažto Skazko die Spiele beobachten wird, um Talente für die Nationalmannschaft zu sichten.

„Die Mädchen wurden übrigens in die Planung einbezogen, konnten ihre eigenen Ideen einbringen“, sagt Mario Vordank. „Wir haben uns einen richtigen Showeinlauf zum Finale mit Schildern aller Teams gewünscht“, sagt Julia Diesener. „Aber am meisten wünschen wir uns, dass genau so viele Zuschauer kommen wie zu den Spielen unseres Bundesligateams.“

Zuerst treten die Devils am Sonnabend, 10. Juni, um 10 Uhr gegen München/Ingolstadt an. Das Finale beginnt am Sonntag um 15 Uhr. Der Eintritt zu allen Spielen ist frei.