1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wernigerode
  6. >
  7. Sorgen wegen Treibgut an Brücke

Fußgängerbrücke Sorgen wegen Treibgut an Brücke

Wernigerodes neue Fußgängerbrücke am Stillen Wasser bewegt weiter die Gemüter. Die Stadtverwaltung arbeitet an einer Kompromisslösung.

Von Katrin Schröder 14.12.2016, 00:01

Wernigerode l Die neue Fußgängerbrücke am Stillen Wasser sorgt weiter für Unmut bei den Anwohnern. Neben der viel zu steilen Rampe zeige sich ein neues Problem, berichtet Klaus-Peter Schweiger. Durch die Befestigung des Bachbettes mit großformatigen Natursteinen haben sich Laub und Äste quer gelegt, sodass das Gewässer unter der Brücke aufgestaut werde. „Noch etwas Sturm, einige Äste, und schon tritt das sonst so Stille Wasser über die Ufer und läuft in die Gleisanlage der Harzquerbahn“, befürchtet der Wernigeröder.

Dass sich Treibgut verfange, sei normal, sagt Günter Umann vom Wernigeröder Bauamt. Üblicherweise werden Brückenwiderlager mit Wasserbausteinen befestigt, damit sie nicht unterspült werden. „Der Bauhof muss kurzfristig dort eingreifen“, so Umann. Mit der Zeit werde sich aber ein glatter Bachlauf herausbilden, der Treibgut nicht mehr festhalte.

Grundsätzlich sei die in der Kritik stehende Brücke zum einen ausgewählt worden, weil sie sämtlichen Vorschriften und Vorgaben entspräche. Zum anderen sei das Fertigteil-Bauwerk aus Aluminium kostengünstig in der Unterhaltung. Wie viel die neue Brücke gekostet hat, ist auf Volksstimme-Nachfrage nicht zu erfahren.

Klar war aber, dass an dieser Stelle eine neue Lösung her musste. „Die alte Brücke war sehr in die Jahre gekommen und stand kurz vor der Sperrung“, erklärt Günter Umann. Da die Querung über das Stille Wasser bereits zu DDR-Zeiten erbaut wurde und das vermutlich durch Privatleute, sei keiner der heute üblichen Standards eingehalten worden.

Dass die neue Brücke nicht ebenerdig liegt, sondern über Treppenstufen zu erreichen ist, sei den Vorgaben der Unteren Wasserbehörde geschuldet, so Umann. Diese sehen einen Mindestabstand zwischen Querung und Gewässer vor. „Der Durchflussquerschnitt muss gewährleistet sein.“

Deshalb sei es gar nicht so einfach, die Brücke von der Bahnseite aus barrierefrei begehbar zu gestalten. „Wir suchen jedoch zeitnah nach einer Kompromisslösung“, kündigt Günter Umann an. Dies könne nur über eine Rampe geschafft werden – denn aus technischen Gründen sei es zum Beispiel nicht möglich, die Brücke schräg einzubauen.

Die bisherigen, von Anwohnern kritisierten Auffahrhilfen werden in dieser Woche von einer Baufirma entfernt. Die Planung für eine endgültige Lösung soll in dieser Woche abgeschlosssen werden. Ausgeführt werden die Veränderungen aber wegen der anstehenden Feiertage und der Witterung voraussichtlich erst im Frühjahr 2017.