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Grüne Band Brocken-Benno nun Botschafter

Brocken-Benno Schmidt aus Wernigerode ist Botschafter des Grünen Bandes. Er initiierte den Ausbau des Grenzwanderwegs.

Von Burkhard Falkner 23.09.2018, 01:01

Benneckenstein l Als ob das Wetter für den Brockenwanderer auch rau wie auf dem Harzgipfel sein müsse, so hat der Sturm gepfiffen und der Regen geprasselt, als Umweltministerin Claudia Dalbert (B 90/Grüne) am Freitag tapfer zum Dreiländerstein bei Benneckenstein stapfte.
Gefolgt von etwa 20 Wanderern aus nah und fern, Politikern der Region sowie Medienvertretern traf sie am Dreiländereck zwischen Thüringen, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen mit Benno Schmidt zusammen. Sie verlieh ihm die Urkunde als "Botschafters des Grünen Bandes". Keiner sei als Repräsentant für diesen Wanderweg entlang der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze besser geeignet als Benno Schmidt, betonte Dalbert.
Der Wernigeröder war um 2003 auf die Idee für diesen thematischen Wanderweg durch den Harz gekommen, weil ihn bei seinen Touren immer mehr Wanderer fragten, wo denn die Grenze einst verlief. "Da machte ich mich daran und suchte mir die Landkarten zusammen, die Wege kannte ich ja", so Schmidt bei der Botschafter-Ernennung.
Zu Anfang stieß der begeisterte Wanderer mit seiner Idee allerdings auf harschen Widerstand, erst nach und nach schwenkten die Gegner um. Und als Umweltverbände sowie Landesbehörden auf das Projekt aufmerksam wurden, floss Geld, kam Schwung in die Sache. Nicht zuletzt auch durch das unentwegte Wirken von Harzklub-Zweigvereinen wie dem aus Benneckenstein. Dort wurde 2006 das Grüne Band im Harz auch eröffnet, just an der Stelle, an der Brocken-Benno gestern seine Ehrenurkunde erhielt.
Für Ministerin Dalbert ist die Ernennung ein wichtiger Schritt zum Ausbau des einstigen Todesstreifens an der DDR-Grenze zum "Naturmonument Grünes Band Sachsen-Anhalt", wie sie sagte. Dafür würden bereits viele Vorbereitungen getroffen, soll es auch ein Gesetz geben, um das einzigartige Biotopsystem und die Erinnerung an die unselige Grenze zu bewahren. "Und zwar gemeinsam und konfliktfrei mit den Menschen entlang des Grünen Bandes", so die Ministerin.
Deshalb werde es weitere Gespräche unter anderem mit Landräten und Vereinen, Einwohnern entlang des Grünen Bandes geben. "Als drittes soll das Grüne Band erlebbar sein für Wanderer und Radler", kündigte Claudia Dalbert an.
"Es ist mir eine Ehre, Begeisterung und Akzeptanz für das Grüne Band weiter zu fördern", sagte Benno Schmidt und verwies auch auf sein aktuelles Buch. Das handele zwar von den 8000-er Brocken-Besteigungen, aber eine Beschreibung des Grünen Bandes im Harz sei darin auch enthalten.