Erster Platz beim ersten Start

Darlingerode l Rollstuhlfahrer in einen Marathonlauf zu integrieren ist ebenso einfach wie innovativ. Im Mitteldeutschen Raum setzt sich der Volkssportverein „Avendi-Team“ um den Roßlauer Ralf Zaizek für diese Form des integrativen Laufens ein. Unter seiner Regie wurden schon mehrere Traditionsläufe mit einer „Run & Roll“-Sonderwertung initiiert.

Vom „Rennen und Rollen“-Wettbewerb war auch der Drübecker Landtagsabgeordnete Ronald Brachmann (SPD) beeindruckt, der seit Jahren zur Riege der Langstreckenläufer zählt. In den vergangenen Jahren hatte er schon mehrfach als „Leihgabe“ an solchen Staffeln teilgenommen. Dabei fasste er einen Entschluss: „In diesem Jahr wollte ich zum Mitteldeutschen Marathon eine eigene Harzer Staffel an den Start bringen. So suchte Brachmann unter der Harzer Läuferschar Gleichgesinnte. Lange brauchte er dafür nicht, denn am Ende reichte die Zahl der Läufer sogar für zwei Staffeln. Mittendrin die beiden Rollstuhlfahrer Achim Mühling und Marcel Hartwig aus dem Darlingeröder „Haus Ohrenfeld“. Rundherum eine zum Teil sehr namhafte Läuferschar, die den Rollstuhlstarter eskortierten. Unter den Teilnehmern waren viele bekannte Namen der Laufszene - unter anderem war Luisa Merkel dabei, die erst am Tag zuvor erneut den Ilsenburger Brockenlauf gewonnen hatte.

Von den sechs in Halle gestarteten Staffeln waren zwei aus dem Harz. Die rollten und liefen unter der Schirmherrschaft von Landrat Martin Skiebe (CDU). Am Ende waren sie sehr erfolgreich. Das Team „HZ-Roller“ mit Achim Mühling im Rollstuhl sowie den Startläufern Thomas Baldovski und Luisa Merkel übernahm sofort die Spitze. Grit Trautmann, Maik Drewitzki, Elke Stutzkowski, Katrin und Frank Hillen, Christian Rupprecht, Claudia Lammers, Felix Fleischer und schließlich Ronald Brachmann als Schlussläufer sorgten dafür, dass ihr Team nach 3:32,12 Stunden als erste Rolli-Staffel auf dem Marktplatz in Halle das Ziel erreichte und somit Sieger wurde.

Die zweite Staffel, die mit einigen technischen Problemen am Rollstuhl zu kämpfen hatte, schlug sich wacker und kam in 4:41,0 Stunden als drittplatzierte Mannschaft ins Ziel. Zum Team „HZ-Sportler“ gehörten neben Rollstuhlfahrer Marcel Hartwig die Läufer Frauke Albrecht, Tobias Müller, Hans und Sabine Fleig, Kerstin Eilers, Peter Lorch, Nicole Hartmann, Dirk Heinemann, Andre Schrader, Jens Grezes, Ute Brachmann, Olaf Schmiedeck, Viola Kleindienst und Elke Rosenthal.

Ronald Brachmann schätzte die Aktion als sehr gelungen ein. Er denke schon an eine Wiederholung. Die Läufer äußerten sich ebenfalls positiv. Stellvertretend Kerstin Eilers: „Super. Danke. Es war eine schöne Aktion.“

Brachmann ließ gegenüber der Volksstimme nicht unerwähnt, dass er sich beim Team vom Haus Oehrenfeld bedanke. „Es hat die Rollstuhlfahrer gut vorbereitet und während des Laufes ausgezeichnet betreut.“ Jörg Augustin vom Kreissportbund habe organisatorisch Hilfe geleistet und „zahlreiche Sponsoren, den Start der beiden Staffeln in Halle erst möglich gemacht“.