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Heimatgeschichte Digitaler Blick in Wernigerodes Historie

Das Interesse an der Web-Chronik „Wernigerode in Jahreszahlen“ ist ungebrochen. Für die Fortschreibung werden Mitstreiter gesucht.

Von Ivonne Sielaff 28.07.2018, 01:01

Wernigerode l Der Juli ist ein geschichtsträchtiger Monat für Wernigerode: Vor 73 Jahren verkehrten nach Ende des Zweiten Weltkrieges die ersten Züge der Harzquerbahn wieder. Vor 81 Jahren wurde das neue Waldhofbad eingeweiht. Vor 223 Jahren zerstörte eine Wasserflut das Bergwerk Dumkuhle. Und auf den Tag genau vor fünf Jahren ging „Wernigerode in Jahreszahlen“ ans Netz – eine Website, die solche und viele andere spannende Fakten aus der Historie der Stadt zusammenfasst.

Die Internetchronik umfasst inzwischen 3300 Einträge zu geschichtlichen Ereignissen auf 677 Jahreszahlen verteilt, mehr als 1500 Fotos und 158 Quellen. Und das Interesse an der mundgerecht präsentierten Stadtgeschichte ist ungebrochen – auch dank der sozialen Medien. Täglich besuchen zwischen 80 und 140 User das Internet-Angebot. „Unserer Erwartungen haben sich mehr als erfüllt“, sagt Wolfgang Grothe, der „geistige Vater“ von „Wernigerode in Jahreszahlen“.

Mit drei Seiten Stichpunkten hatte in den 1990ern alles begonnen. Grothe hatte sie damals als Dozent der Ländlichen Erwachsenenbildung für angehende Gästeführer zusammengestellt. Im Laufe der Jahre wuchs die Datensammlung auf 60 Seiten an. Viel zu umfangreich nur für die Schublade, dachte sich Grothes Sohn Alexander. Als Überraschung zum 75. Geburtstag seines Vaters stellte er das gesammelte Material am 28. Juli 2013 online – „Wernigerode in Jahreszahlen“ war geboren. Dritter im Bunde ist Web-Experte Thomas Hartmann, der die Internetseite im Laufe der Jahre weiterentwickelt hat und noch weiter verbessern und benutzerfreundlicher gestalten will.

Was das Trio freut: Auch bei jungen Leuten, bei der Facebook-Generation, kommt die Seite gut an. „Wir sehen ja, welche Beiträge wie oft angeklickt wurden“, so Grothe. „Der Zweite Weltkrieg stößt auf besonders viel Interesse. Vor allem die Texte zu letzten Kriegswochen werden häufig gelesen – manche Seiten bis zu 92 000 Mal.“ Informationen zum Aufstand am 17. Juni 1953 seien ebenfalls sehr wichtig für die Leute.

Und die Chronik wächst weiter. „Es kommen ständig neue Fotos und neues Material dazu“, sagt Wolfgang Grothe. „Wir brauchen viel Zeit, um das alles einzuarbeiten.“ Wunsch das Trios ist es, die Website als aktuelle Chronik weiter zu führen. Dafür wollen sie noch weitere regelmäßige Autoren finden. Zudem haben Grothe und seine beiden Mitstreiter die Hoffnung, dass die Wernigeröder mit weiteren Fotos helfen. „Aus DDR-Zeiten fehlen uns Bilder – vor allem aus dem persönlich-privaten Bereich und aus dem Berufsleben.“