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Hochschule Harz Weiterbildung steht hoch im Kurs

Immer mehr Berufstätige entscheiden sich für ein Studium neben ihrem Job. Über 60 haben sich an der Hochschule Harz eingeschrieben.

Von Claudia Kusebauch und Janet Anders 10.10.2016, 23:01

Wernigerode l Im aktuellen Wintersemester sind 46 Studierende in einem der drei berufsbegleitenden Programme am Wernigeröder Hochschulstandort neu immatrikuliert. Knapp 20 sind es im berufsbegleitenden Master-Studiengang Public Management in Halberstadt. „Wir engagieren uns in verschiedenen Projekten dafür, thematisch und organisatorisch attraktive Weiterbildungen zu entwickeln“, sagt der amtierende Rektor der Hochschule Harz, Prof. Dr. Folker Roland, zu der Zahl von Interessenten, die über dem Durchschnitt der vergangenen Wintersemester liegt.
Ende September wurden sowohl die Neulinge der Bachelor-Programme Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsingenieurwesen als auch des Masters of Business Administration (MBA) begrüßt.
Sebastian Roscher hat sich für den berufsbegleitenden MBA entschieden: „Neben dem Beruf ist ein Vollzeitstudium nicht zu bewältigen“, erklärt der 30-Jährige. Vor drei Jahren machte er an der Hochschule Harz seinen Bachelor-Abschluss in Medieninformatik und arbeitet seitdem beim Mitteldeutschen Rundfunk. „Ich will mich jetzt für Aufgaben mit mehr Verantwortung qualifizieren“, so der Leipziger. Für das kostenpflichtige Studium verzichtet er auf mehrere freie Wochenenden im Jahr. Hinzu kommt Zeit zur Vorbereitung der Lehrveranstaltungen. „Diesen Preis nehmen immer mehr Menschen in Kauf, weil sie den Wert eines Studienabschlusses sehen und sich persönlich weiterentwickeln wollen“, betont der Hochschulleiter und ergänzt: „Die Wenigsten brechen ihr berufsbegleitendes Studium vorzeitig ab.“
Wer kann, lässt sich bereits erbrachte Studienleistungen anrechnen. Pascal Schinschke hat sein BWL-Studium in Vollzeit an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg aufgegeben und fährt nun regelmäßig auf den Wernigeröder Campus. „Viele Grundkenntnisse wurden hier anerkannt, sodass sich das Studium entsprechend verkürzt“, sagt der 26-jährige Verwaltungsangestellte. Einige seiner neuen Kommilitonen ließen sich auch Kompetenzen aus beruflichen Fortbildungen, wie zum Techniker und IHK-Industriefachwirt, anrechnen.
Die Anrechnung von Kompetenzen, der Zugang zur Hochschule für nicht-traditionell Studierende sowie die Entwicklung bedarfsorientierter Angebote sind an der Hochschule Harz seit mehreren Jahren Themen, die etwa durch die Arbeit des TransferZentrums sowie in Projekten wie „Offene Hochschule Harz“ begleitet werden.
Aktuell sind in den berufsbegleitenden Studiengängen der Hochschule Harz rund 300 Studierende eingeschrieben und profitieren dabei von einem allgemeinen Trend: Seit 2006 hat sich die Zahl derjenigen, die neben ihrem Job studieren, mehr als verdoppelt und liegt bei etwa 133 000 Personen. Allein im Rahmen der Qualifizierungsinitiative „Aufstieg durch Bildung“ sind deutschlandweit seit 2008 mehr als 110 wissenschaftliche Weiterbildungsangebote unterschiedlicher Formate entstanden.
www.hs-harz.de/weiterbildung