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Höhlenbär „Endlich ist er wieder da“

Das Wahrzeichen von Rübeland ist nach fünf Jahren zurückgekehrt. Die Bärenskulptur ist per Kran auf die Herzklippe worden.

Von Katrin Schröder 06.10.2015, 01:01

Rübeland l Es ist genau 8.59 Uhr, als der Bär abhebt. Die 2,5 Tonnen schwere Skulptur ist mit Gurten um Hals und Bauch gesichert, der Kran bewegt die Figur am Haken in Richtung Herzklippe. Am Straßenrand klicken die Kameras, halten Schaulustige ihre Handys in die Höhe. Am Montagmorgen ist in Rübeland die instandgesetzte Statue an ihren ursprünglichen Standort gehievt worden. Das Wahrzeichen des Höhlenortes ist nach fünf Jahren zurückgekehrt.

Auf die Rückkehr des Bären haben die Rübeländer lange gewartet. Am 23. November 2010 ist die Skulptur vom Felsen genommen worden, weil sich Risse in der Betonhaut gezeigt haben. Zudem war der Bär auf seinem Sockel nicht sicher verankert. Das hat sich nun geändert. Statiker haben die Standfestigkeit des generalüberholten Denkmals mehrfach überprüft, betont Thomas Schult, Leiter des Tourismusbetriebs Oberharz.

Der Bär selbst war ein Jahr lang in der Steinmetzwerkstatt von Kurt Lichtblau in Elbingerode zu Gast. Dort erhielt er eine neue Edelstahlbewehrung, die die knapp 2,50 Meter hohe Figur im Inneren zusammenhält. Risse und Hohlräume wurden mit Epoxyd-Harz gefüllt, berichteten die Steinmetze Thomas Stettin und Johannes Lichtblau. Eine spezielle Beschichtung schützt das Material vor dem schädlichen Einfluss der Witterung.

Binnen 15 Minuten hat der Kran, der von einer Baufirma kostenlos bereitgestellt wurde, den Betonbären auf den Felsen gehievt. Noch einmal so lange brauchten die Fachleute der Bergsicherung Ilfeld, um das Wahrzeichen sicher im Fundament zu verankern. Um 9.45 Uhr können sie die Gurte abnehmen – jetzt ist der Bär wieder ganz zu Hause.

Von den Rübeländern wird er freudig begrüßt – zum Beispiel von Walter Frenzel. „Da ist er wieder, der Kleine“, sagt der Ehrenvorsitzende der Schützengesellschaft liebevoll und fügt hinzu: „Er gehört einfach hierher.“ Freude herrscht ebenfalls bei den Höhlenführern. „Endlich ist er wieder da“, sagt Sabine Krüger. Das Wahrzeichen ist über die Stadtgrenzen hinaus bekannt, so ihre Kollegin Grieselde Deutscher. „Die Besucher haben oft danach gefragt – gerade die Berliner.“

Wie hoch die Kosten für Figur und Klippensicherung sind, will momentan noch niemand beziffern. Klar ist, dass sich Stadt und Land die Kosten teilen. Die offizielle Einweihung der erneuerten Bärenskulptur erfolgt am Sonnabend, 10. Oktober, beim Fest zum 130-jährigen Bestehen der Rübelandbahn. Wenn gegen 10 Uhr der Zug aus Blankenburg eintrifft, wird es eine Feierstunde mit dem ehemaligen Landesverkehrsminister Karl-Heinz Daehre sowie weiteren prominenten Vertretern aus Politik und Verwaltung geben, kündigt Thomas Schult an.