Hotellerie Abschied nach 47 Jahren

Mit Christa Götze ist die langjährige Hausdame des Ilsenburger Landhauses „Zu den Rothen Forellen“ in den Ruhestand verabschiedet worden.

Von Jörg Niemann 02.07.2016, 13:32

Ilsenburg l 47 lange Jahre ist die in Veckenstedt beheimatete Christa Götze die Hausdame im „Landhaus zu den Rothen Forellen“ gewesen. Wie keine Zweite hat sie Werden und Wachsen des am höchsten dekorierten Hauses in Sachsen-Anhalt ebenso mitverfolgt wie sozialistische Mangelwirtschaft und drohende Insolvenzen in der Nachwendezeit. Zum Monatswechsel ist sie in den Ruhestand gegangen. Für den noch recht neuen Hoteldirektor Valentin Fillafer ist dies eine kleine Sensation. „Gerade in unserem Gewerbe, wo die Führungskräfte häufig wechseln, ist so eine lange Zeit unglaublich“, sagte er. Und er schwärmte in höchsten Tönen von seiner Hausdame, die in einem Hotel mit zu den wichtigsten Personen gehört. Vor allem für Ordnung und Sauberkeit und den gesamten Service ist eine Hausdame verantwortlich. Aber sie muss auch die Qualitätsstandards überwachen, trägt Budgetverantwortung, kümmert sich um den Einkauf und die Löhne der Mitarbeiter. Eine Hausdame ist in der Gastronomie so etwas wie der Küchenchef - nur eben ohne Küche.

Valentin Fillafer ließ es sich angesichts der vielen Jahre von Christa Götze im Haus nicht nehmen, die Sektflaschen anlässlich der Verabschiedung selbst zu öffnen. Er verwendete in seinen Dankesworten sogar das Wort „dienen“, denn im Hotelgewerbe ist der Service und das Wohl der Gäste wichtig. Vor allem, wenn unter dem Hotelnamen fünf Sterne und ein Plus funkeln.

Der scheidenden Hausdame war der ganze Trubel um ihren Abschied eigentlich gar nicht so recht. Sie ist lieber die ehrlich und umsichtig arbeitende Frau im Hintergrund. Aber auch ihre letzten Arbeitsstunden hat sie mit Bravour gemeistert. Und so ganz wird sie den Rothen Forellen dann doch nicht den Rücken kehren. Christa Götze will weiter beratend zur Verfügung stehen, und ihrer Nachfolgerin beim Einarbeiten in die neue Aufgabe helfen.