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Hundefang Rätselraten um Wolf geht weiter

Der am Sonntag in Wernigerode gefangene Hund ist doch nicht der vemeintliche Wolf. Ein anderes Tier streunte rund um den Galgenberg.

Von Jörg Niemann 28.02.2017, 00:01

Wernigerode l Überraschende Wende im Fall des vermeintlichen Wolfes vom Wernigeröder Galgenberg – am Montagvormittag hat sich der Besitzer, der am Sonntag von Polizei, Ordnungsamt und Feuerwehr eingefangenen Hündin im Derenburger Tierheim gemeldet und das Tier wieder abgeholt. In einem Telefonat mit der Volksstimme gab der Mann an, am Galgenberg ein Grundstück zu besitzen. Die Hündin sei ihm am Sonntagvormittag ausgebüxt.

„Mit all den anderen möglichen Sichtungen eines Wolfes in den vergangenen 14 Tagen habe ich nichts zu tun“, sagte der Mann. Stattdessen zeige seine Hündin seit rund zwei Wochen ein sehr merkwürdiges, unruhiges Verhalten, das auf die Existenz eines anderen freilaufenden Tieres deuten könnte.

Tierheim-Chefin Dagmar Fichtner hatte am Montagmorgen zu Dienstbeginn erstmals Kontakt mit der Hündin. „Es handelt sich um eine ‚Tschechoslowakische Wolfshündin`, die noch im ersten Lebensjahr ist“, sagt sie. Das Tier sei sehr zutraulich gewesen und „ließ sogar mit sich schmusen“, sagte sie. „Als die Hündin ihren Besitzer gesehen hat, ist sie sofort zu ihm gelaufen und hat sich sichtbar über das Wiedersehen gefreut“, sagte Fichtner, die ebenfalls froh war, dass die knapp 24-stündige Odyssee des Tieres ein gutes Ende gefunden hat.

Das Wernigeröder Ordnungsamt verspricht, weiter an der Aufklärung des Rätsels um das streunende Tier zu arbeiten. Zum einen gilt es, den Vorgang vom Sonntag weiter abzuarbeiten und ordnungsrechtliche Schritte gegen den Hundehalter zu prüfen. Dieser ist laut geltendem Stadtrecht verpflichtet, dafür zu sorgen, dass sich sein Hund nicht unbeaufsichtigt vom Grundstück entfernt und dabei – völlig unfreiwillig – für Ängste bei Passanten sorgt.

Offen bleibt somit nach wie vor, welch rätselhaftes Tier in den vergangenen Wochen mehrfach im Bereich zwischen Katzenteich, Waldhofbad und Galgenberg gesichtet worden ist. „Ich habe einige Bilder von dem unbekannten Tier sehen können und neige dazu, dass dieses größer und auch anders gezeichnet war, als die Hündin, die wir hier im Tierheim hatten. Genau festlegen möchte ich mich aber nicht“, so die Fachfrau Dagmar Fichtner.