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Ilsenburg Schlosspark ist ein „Gartentraum“

Der Schlosspark in Ilsenburg hat mehr Aufmerksamkeit verdient. Diese kann er nun bekommen, durch das Netzwerk „Gartenträume“.

Von Regina Urbat 23.10.2017, 01:01

Ilsenburg l 16 haben sich beworben, neun den Zuschlag erhalten - und Ilsenburg ist dabei. Der Schlosspark gehört zum Tourismus-Projekt des Landes, das historische Gärten und berühmte Landschaftsparks unter einem Dach vereint. Insgesamt sind im Netzwerk „Gartenträume“ 50 Parks und Gärten in Sachsen-Anhalt.

„Es ist ein Traum“, reagiert Ilsenburgs Bürgermeister Denis Loeffke (CDU) auf die Nachricht über die Aufnahme. Im wahrsten Sinne des Wortes. Zum einen sei es ein langer Wunsch, um den seit dem Stadtratsbeschluss „zäh gerungen wurde“, in Erfüllung gegangen, zum anderen habe es der Park, der an das Kloster unmittelbar angrenzt „wahrlich verdient“. Das 20 Hektar große Gelände sei etwas Besonderes.

Das hatten bereits Landschaftsplaner vor Jahren festgestellt. In den Unterlagen heißt es, dass der Schlosspark vermutlich von Graf Botho zu Stolberg-Wernigerode von 1860 bis 1887 angelegt wurde. Die Grundzüge eines klassischen Landschaftsgartens würden sich vor allem in dem weit geschwungenen Wegenetz und dem seltenen Auftauchen von fremdländischen Gehölzen zeigen. Durch die Einbeziehung von Schloss und Kloster wurden zudem malerische Ensembles und in Verbindung mit den Bäumen wie Hängebuchen, Sommerlinden, Eiben, Winterlinden und Bergahorn besondere Sichtachsen geschaffen. Das aus dem Mittelalter stammende Gewässernetz sowie die Senken seien von Botho geschickt in seine Planungen eingebunden worden.

Festgestellt wurde damals auch, dass es einer dauerhaften und regelmäßigen Pflege bedarf, um den Schlosspark in seiner scheinbaren Ursprünglichkeit und Natürlichkeit zu erhalten. Und hier soll die Aufnahme in „Gartenträume“ ansetzen. „Wir versprechen uns zum einen Werbung und zum anderen vor allem pflegerische Unterstützung. Ebenso Fördergeld, sagt Loeffke.

Die erste finanzielle Unterstützung sei bewilligt worden, um nun eine denkmalpflegerische Rahmenkonzeption für den Schlosspark in Auftrag zu geben. Zurzeit wird im Park der Teich entschlammt. Unter dem Dach „Gartenträume“ könnten die alten Sichtachsen durch Entnahme einzelner Gehölze und Auslichtung des Aufwuchses wieder hergestellt werden, ebenso das ursprüngliche Wegenetz. Wichtig sei auch das gezieltes Nachpflanzen einheimischer Gehölze wie auf der großen Wiese. Dort fiel ein uralter Baum einem Sturm zum Opfer.

Wünschenswert seien außerdem die Einrichtung eines Besucherleitsystems, die Beschilderung der Gehölzarten sowie regelmäßige Führungen. „Noch ist gar nicht abzusehen, was alles mit dem Gartenträume-Projekt „für uns möglich ist“, sagt der Bürgermeister. Die Volksstimme bleibt dran.