1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wernigerode
  6. >
  7. Hoffnung für Döner-Betreiber schwindet

Imbiss-Streit Hoffnung für Döner-Betreiber schwindet

Die Imbiss-Betreiber am Wernigeröder E-Center sollen noch vor Ablauf des Mietvertrages den Platz räumen.

Von Katrin Schröder 13.01.2017, 00:01

Wernigerode l Die Tage des Bodrum-Grills vor dem E-Center im Wernigeröder Harzpark sind offenbar gezählt. Die Betreiber, die Familie Bozdogan, haben von Edeka nicht nur zu Ende Januar die Kündigung erhalten. Am gestrigen Donnerstag hätten Vertreter der Lebensmittelkette die Familie aufgefordert, den Standort sofort zu räumen. Gründe dafür seien nicht genannt worden, berichtet Ayse Bozdogan, Tochter des Betreiberehepaars Hanifi und Saadet Bozdogan. Auf einen Brief der Familie mit der Bitte um Abschluss eines neuen Vertrags habe das Unternehmen zuvor nicht reagiert.

Derweil freuen sich die Bozdogans über viel Unterstützung ihrer Kunden – 2500 haben eine Unterschriftenliste für den Erhalt des Grills unterzeichnet. Nach dem Bericht der Volksstimme über das Aus für den seit 20 Jahre bestehenden Imbiss hatte es aber auch Kritik gegeben, zum Beispiel in Sachen Hygiene. Dass der Döner-Grill ungepflegt sei und es an Sauberkeit mangele, weist Ayse Bozdogan zurück. „Wir werden alle zwei bis drei Monate kontrolliert. Bisher war immer alles in Ordnung“, sagt sie.

Was die Kontrollen des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes im Detail ergeben haben, werde aus Datenschutzgründen nicht bekanntgegeben, teilt Ingelore Kamann von der Harzer Kreisverwaltung mit. Eine Schließung aus hygienischen Gründen sei nicht verfügt worden.

Als Mangel wurde bei den Kontrollen hingegen festgestellt, dass der Imbiss keine feste Trinkwasserleitung hat. In solchen Fällen erhalten Imbissbetreiber die Auflage, eine Leitung zu installieren. Sind die Betreiber nicht Besitzer des Grundstücks, müssen sie sich mit dem Eigentümer einigen. „Wenn sich der Eigentümer nicht mit dem Unternehmen verständigen will, hat das Unternehmen ein Problem“, so Ingelore Kamann.

Diesem Problem sehen sich die Betreiber gegenüber, so die Bozdogans. Ihre Bestrebungen, mit Edeka über die Errichtung der geforderten Wasserleitung zu sprechen, seien ignoriert worden. Auf eine Volksstimme-Anfrage antwortete die Lebensmittelkette nicht.

Bestimmte Fristen für die Erfüllung solcher Auflagen gibt es behördlicherseits nicht. Wie viele Buden davon betroffen seien, werde nicht erfasst. Im Harzkreis sei bisher noch kein Imbiss wegen einer fehlenden Wasserleitung geschlossen worden, erklärt die Verwaltungssprecherin.

Bis zuletzt haben die Bozdogans auf einen neuen Vertrag gehofft, auch wenn die Chancen nicht gut stehen. Nach Volksstimme-Informationen soll ein neuer Betreiber bereits einen Vertrag für einen Döner-Imbiss am E-Center unterschrieben haben. Ob dieser vor dem Gebäude oder im Inneren eröffnet werden soll, sei noch unklar. Eine Anfrage ließ die Edeka-Pressestelle in Minden bisher unbeantwortet.