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Karneval Von „Hotte hü“ bis „Huylau“

Grandios war der Auftakt für die Büttensitzungen zum 60-jährigen Karnevalsjubiläum in Derenburg.

Von Jens Müller 06.02.2017, 00:01

Derenburg l „Das war eine fantastische erste Sitzung.“ Frank Heyer, Präsident des Derenburger Carnevalvereins (DCV), war sichtlich zufrieden – mit den Aktiven, der Technik und vor allem dem Publikum. Der Auftakt der Büttensitzungen zum 60-jährigen Bestehen des Derenburger Karnevals hätte nicht stimmungsvoller ablaufen können, wobei das Programm im proppenvollen Saal des „Weißen Adlers“ mit emotionalen Momenten nicht sparte.

So war es Urgestein Frank Heyne, der wieder als „knackiger Stammtischler“ in die Bütt trat. Und das zum 39. Mal. Nach seinem unnachahmlichen Witze-Feuerwerk gab er seine ganz persönliche Liebeserklärung an den Derenburger Karneval ab: „Ich bin ein blau-weißer Junge und werd es immer bleiben.“ Zuvor hatte bereits Pascal Simon für eine spontane Einlage auf der Bühne gesorgt. Er stimmte gemeinsam mit Eckhard Brockob, dem Schöpfer Dutzender Derenburger Karnevalslieder, jenen Song an, der ihn schon seit seiner Zeit beim Kinderkarneval vor 30 Jahren begleitet: „Wir sind Piraten vom Holtemmestrand.“

Überhaupt zog sich das Jubiläum durch das gesamte dreistündige Programm. So sind der „singende Hofnarr“ Werner Bodenstedt, die Stimmungssängerinnen Veronika Höhlich, Heidrun Eitz und Solveig Gera, Daniela Bothe und Sigrun Schade sowie Angela Dienst ebenfalls seit Jahrzehnten dabei und unterhielten die rund 200 Gäste im Saal mit Klassikern aus 60 Jahren Derenburger Karneval. Nicht zu vergessen die „Olsenbande“ mit Wolfgang Zettl, Tobias Selle und Niels Krause, die aus einem Safe der Marke „Franz Jäger, Berlin“ eine „60“ erbeuteten, und Stimmungskanone Gisela Lücke. Diesmal hatte sie keine gelbe Unterhose an, wie es in einem bekannten Karnevalsschlager des DCV heißt, sondern eine Bundeswehruniform. Das Männerballett und die Frauen des DCV, trainiert von Dagmar Zettl und Helga Weinhonig, wurden ebenfalls nur mit Zugaben aus dem Saal entlassen.

Dass die „Strohkoppshausener“ aber auch für die Zukunft gewappnet sind, bewiesen wieder eine Vielzahl junger Närrinnen und Narren, sei es bei der sogenannten „Knüppelgarde“ vom Spielmannszug Blau-Weiß, in den Reihen der Prinzengarde oder sogar in der Bütt. Dort erklärte Annika Häßler, warum sie so gern einmal Prinzessin sein würde. Und Juliane Krause lieferte sich mit ihrem Papa Niels nicht nur einen lustigen verbalen Schlagabtausch. Ihr Tanz zur Musik von Michael Jackson hielt keinen im Publikum auf den Sitzen. Allen voran die Männer vom Karnevalverein Blau-Gold aus Anderbeck. Über ihren Besuch freuten sich die Derenburger besonders und stimmten neben ihrem „Hotte hü“ gleich noch den Schlachtruf der Gäste an: „Huylau“.

Wer noch Lust auf Karneval in Derenburg hat: Für die zweite und vierte Sitzung gibt es noch einige wenige Karten in der Postfiliale in der Halberstädter Straße.