1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wernigerode
  6. >
  7. Wernigeröder gründet Rock-Stiftung

Kulturförderung Wernigeröder gründet Rock-Stiftung

Musik verbindet, und sie vermag noch viel mehr. Der Wernigeröder Wolfgang Menger hat die Stiftung Rockhaus ins Leben gerufen.

Von Ivonne Sielaff 03.09.2018, 01:01

Wernigerode l Es tut sich was in Wernigerodes Rockmusik-Szene: Wolfgang Menger hat die Stiftung Rockhaus gegründet. „Um die Kultur in der Region weiterzubringen“, sagt der Bandfever-Erfinder. Das Rocksical, das im Mai 2018 zum fünften Mal vor ausverkauftem Haus über die Bühne ging, sei Inspiration für die Stiftung gewesen. Am Anfang habe nur die Musik gestanden und der Wunsch, gemeinsam zu musizieren. „Doch daraus ist so viel mehr geworden“, sagt der Wernigeröder Unternehmer. Verein, Musikclub, die zum Projekt gewachsene Band „Lichtzeit“ und jetzt die Stiftung.

Und Menger und seine Mitstreiter wollen nicht lange fackeln. „Wir werden eine Begegnungsstätte bauen“. Das Grundstück ist gekauft, die Baugenehmigung liegt vor. Am Montag, 10. September, rückt der Bagger an auf dem Gelände im Gewerbegebiet in Reddeber. Die Begegnungsstätte soll nur 50 Meter vom Musikclub entfernt entstehen und noch in diesem Jahr eingeweiht werden. Ziel ist es, eine neue Heimat für musikalische Kinder-, Jugend- und Studentenprojekte sowie Wohnzimmerkonzerte zu etablieren.

Um die Stiftung finanziell zu unterfüttern, hat Wolfgang Menger die R-Factory gegründet. „Alles nach dem Prinzip der Gemeinnützigkeit“, erklärt er. „Die Gewinne, die wir mit der R-Factory erwirtschaften, fließen in die Stiftung.“

Und auch dafür gibt es schon jede Menge Pläne. Einer davon: „Die Firma wird das Ballaststofforchester aus Österreich in Deutschland vermarkten.“ Die Erlöse der Bandfever-Auftritte und des Fanartikel-Verkaufes sollen ebenfalls die Firma und damit auch die Stiftung füttern. „Wir wollen mit der Musik nichts verdienen, sondern fördern.“

Der Fördergedanke steht auch hinter der Idee des Kinder-Rockpreises „Rampensau“, den Mengers ehemaliger Musikerkollege und Autor Dankmar Isleib ersonnen hat. „Wir wollen Kinder auf die Bühne holen“, sagt Wolfgang Menger. Durch die Zusammenarbeit mit den Grundschülern beim Bandfever-Projekt habe er bemerkt, wie viel Spaß den Mädchen und Jungen die Rockmusik bereitet. „In Wernigerodes Schulen gehen inzwischen ganz viele Bandfever-Kinder. Das wollen wir weiter ausbauen.“

Mit Flyern an Sachsen-Anhalts Schulen wollen Menger und seine Mitstreiter diese Aktion bewerben. Ein Casting sei dafür geplant. „Das Ganze soll wachsen. Wir werden sehen, wie die Resonanz ist. Vorrangig wenden wir uns erst einmal an Wernigeröder Schulen.“

Wer jetzt glaubt, dass die Stiftungsaktivitäten von Wolfgang Menger und seinen Musikerfreunden eine Pause für das Rocksical bedeuten, der irrt gewaltig. „Bandfever kehrt auf jeden Fall im Frühjahr 2019 zurück“, verspricht Menger. Die Auftritte seien für ihn, für alle anderen Beteiligten und für das Publikum jedes Mal wie ein großes Klassentreffen. „Das werden wir auf keinen Fall lassen.“