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Lärmschutz Lichtblick für Miniflitzer-Verein

Mithilfe einer Spendenaktion hat der Wernigeröder Verein RC Cars Geld für ein Lärmschutzgutachten gesammelt.

Von Ivonne Sielaff 27.10.2016, 01:01

Wernigerode l Das Gelände im Gewerbegebiet Smatvelde liegt brach. Seit Monaten hat sich nichts getan. Eigentlich sollten auf dem Areal im Norden Wernigerodes schon längst ferngesteuerte Miniflitzer ihre Runden drehen.

Die Mitglieder des Wernigeröder Vereins RC Cars haben das Grundstück seit dem Frühjahr gepachtet, wollten dort ihr neues Vereinsdomizil mit einer 400 Meter lange Rennstrecke errichten. Für den 24 Mitglieder zählenden Verein ein enormer Kraftakt. Etliche Wochenendeinsätze liegen hinter den Männern, die für ihr Hobby brennen.

Im Sommer wurde ihr Tatendrang jäh gebremst. Die Kreisverwaltung ließ mitteilen, dass eine Baugenehmigung samt Lärmschutzgutachten notwendig sei. Das schreibe die Bauordnung des Landes vor.

Das Problem: Ein solches Gutachten ist teuer, der Lärmexperte muss bezahlt werden. Die Mitglieder um Vereinschef Torsten Haberlag sahen ihre Gruppe schon vor dem Aus. „So viele Hindernisse, wir sind doch nur ein kleiner Verein“, klagte er damals. „Wie sollen wir so viel Geld aufbringen?“

Doch die Männer haben nicht aufgegeben. „Es gibt, mal vorsichtig gesagt, gute Nachrichten“, sagt Haberlag jetzt. Der Verein habe eine kleine Spendenaktion gestartet. „Wir sind zu diversen Firmen und Unternehmen gegangen, um Geld für das erforderliche Gutachten zu sammeln.“ Und das mit Erfolg. Dazu kam ein Zuschuss von der Stadt über 500 Euro. „Ich habe selbst nicht mehr daran geglaubt, aber ich war im richtigen Moment am richtigen Platz und habe den richtigen Ansprechpartner gefunden“, so Haberlag. Die Stadt unterstütze damit die Bemühungen des Vereins, ein neues Vereinsgelände zu schaffen, lässt Kulturamtschefin Silvia Lisowski auf Volksstimme-Nachfrage ausrichten. „Wir sind sehr daran interessiert, dieses sportliche Angebot in Wernigerode zu erhalten.“

Der Zuschuss gab Haberlag und seinen Mitstreitern den letzten Schub, weiter zu kämpfen. Das Gutachten ist inzwischen bereits in Arbeit und soll den zuständigen Mitarbeitern in der Kreisverwaltung in Kürze vorliegen.

Damit ist der Bauantrag noch lange nicht genehmigt. Die neue Rennstrecke liegt in 500 Metern Entfernung zur nächsten Wohnbebauung. Und der Schutzanspruch der Nachbarschaft vor Lärmeinwirkungen eines Freizeitvereins habe Vorrang, heißt es von der Kreisverwaltung. Der Schallleistungspegel dürfe einen Wert von 98 Dezibel nicht überschreiten. Der Verein müsse nachweisen, dass er mit seinen Fahrzeugen darunter liegt.

„Welche Schritte nun folgen, ist noch offen“, sagt Torsten Haberlag. Der Verein könne in diesem Jahr definitiv nicht weiterbauen. „Aber wenn bis Jahresende alle Genehmigungen vorliegen, sind wir schon zufrieden. Wir lassen uns überraschen – hoffentlich diesmal positiv.“