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Landesgartenschau Blankenburgs Konzept steht

In Blankenburg muss der Stadtrat über das Konzept für die Landesgartenschau 2022 entscheiden.

Von Katrin Schröder 19.06.2016, 10:00

Blankenburg l Blankenburg ist bereit für die Landesgartenschau (Laga) 2022. Das ist zumindest ist das Signal, das die Stadtverwaltung am Donnerstagabend im Ratssaal ausgesandt hat. Landschaftsplaner Carsten Homeister hat im Hauptausschuss die endgültige Fassung der Machbarkeitsstudie vorgestellt. Anregungen, die Behörden und Einwohner seit der letzten öffentlichen Vorstellung im Februar vorgebracht haben, sind eingeflossen, haben aber keine wesentlichen Änderungen erbracht.

Gesundheit im Thiepark, Wohnen und Leben im Stadtpark, historische Gartenkunst in den Schlossgärten: Thematisch und räumlich gliedert sich die Blankenburger Landesgartenschau in drei Teile, die durch einen 3,5 Kilometer langen Rundkurs verbunden werden. Beziehen die Besucher das Große Schloss mit ein, legen sie vier Kilometer Weg zurück. Die Altstadt, die Luisenburg, das Große Schloss und Kloster Michaelstein sollen zusätzliche Ausstellungsorte werden. Die Ortsteile werden über Themengärten im Kerngebiet, Marketing-Aktivitäten und Angebote für Fahrradausflüge eingebunden.

Konkreter ist derweil der Zeitplan für den Weg zur Laga geworden. Vor Weihnachten hat das Landwirtschaftsministerium den Bewerbungsaufruf für 2022 veröffentlicht. Die Bewerbungsfrist läuft am 15. September ab. Die Bewerbungen werden einer Auswahlkommission präsentiert, die vor Ort die Gegebenheiten anschaut. Den Zuschlag erteilt schließlich die Landesregierung. „Mitte 2017 sollten wir wissen, ob wir es machen oder nicht“, blickte Landschaftsplaner Homeister voraus. Das sei notwendig, um Organisation, Planung und Bau rechtzeitig unter Dach und Fach zu bekommen.

Unverändert ist der angepeilte Kostenrahmen. Rund 8,8 Millionen Euro würden im Zuge der Gartenschau dauerhaft in die Infrastruktur der Stadt investiert. Für den Ablauf der Laga werden rund 6,5 Millionen Euro veranschlagt. „Wir bewegen uns damit in einem sehr maßvollen Rahmen“, sagte Carsten Homeister – auch mit Blick auf vergleichbare Gartenschauen in Burg, Zeitz oder Aschersleben, die mehr gekostet haben.

Fünf Millionen Euro Fördergeld vom Land stehen als Festbetrag in Aussicht, zusätzliche Hilfen könnten noch nicht beziffert werden, so Homeister. Wie hoch die Einnahmen ausfallen, hängt von der Besucherzahl ab. Knackt die Laga in Blankenburg die Grenze von einer halben Million Gäste, könnte die Stadt mit einem Überschuss von rund 300 000 Euro rechnen. Reisen jedoch „nur“ rund 400 000 Besucher an, bleibt unter dem Strich ein Minus von zirka 800 000 Euro.

Mit diesem Risiko müsse die Stadt rechnen, betont Carsten Homeister, der mit seinem Büro bereits zahlreiche Gartenschauen konzipiert hat. Und er weiß: Ein Minus unter dem Strich kann im Nachhinein die schönste Veranstaltung verderben. Deshalb forderte er die Zuhörer auf: „Sie müssen zu diesem Risiko des Defizits eine Haltung entwickeln.“

Die Entscheidungsträger sollten im Blick haben, was an Bleibendem geschaffen werde. „Es geht um eine langfristige Stadtentwicklung“, so Homeister. Von der „Sog- und Schubwirkung“, welche die Laga entfalten könne, sprach ebenso der Blankenburger Bürgermeister Heiko Breithaupt (CDU). Der „bodenständige Ansatz“ gefalle ihm: „Es wird nicht etwas Neues auf der grünen Wiese geschaffen.“ Was die Finanzierung angehe, seien mit den Fördermittelgebern Gesprächstermine vereinbart. Und: Ohne grünes Licht von der Kommunalaufsicht geht gar nichts.

Ebenso wenig ohne den Segen des Stadtrates. „Das Entscheidende wird sein, dass wir es wollen“, so Breithaupt. Im Hauptausschuss erzielte der Plan mehrheitliche Zustimmung – bei zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung. Der Stadtrat entscheidet am Mittwoch, 22. Juni. Beginn ist um 18.30 Uhr im Ratssaal.