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Lustgarten Palmenhaus wird zum Szenetreff

Am Palmenhaus im Wernigeröder Lustgarten hat ein Café eröffnet. Der Betreiber hat sich auf einer Reise durch Neuseeland inspirieren lassen.

Von Holger Hadinga 07.08.2016, 23:01

Wernigerode l Pflaumen- und Heidelbeerkuchen, Bienenstich und Brownies: Das Kuchenangebot lässt wohl kaum Wünsche offen, das Sortiment wechselt regelmäßig. Gäste lassen es sich seit Kurzem mitten in Wernigerodes Lustgarten in einer grünen Oase schmecken, die bisher eher durch maroden Charme glänzte.

Hier hat am Donnerstag am einstigen Palmenhaus ein Café eröffnet. Das Gebäude selbst ist seit Jahrzehnten dem Verfall ausgesetzt. „Ich habe das alte Haus gesehen und es hat mir sofort gefallen“, erinnert sich Martin Mund. Er ist der Pächter des Palmenhauses, das sich seit vielen Jahren in Privatbesitz befindet. „Es ist ein Versuch. Ich schaue, wie das Angebot bei den Leuten ankommt.“ Bis zur Baugenehmigung habe er einige bürokratische Hürden nehmen müssen. „Vor allem, weil das Palmenhaus ein Einzeldenkmal ist“, sagt der gebürtige Braunschweiger. Er lebt mittlerweile seit zehn Jahren in Wernigerode und fühlt sich hier Zuhause.

Zwar ist das eigentliche Palmenhaus-Gebäude immer noch eine leerstehende Ruine, doch Ausschank und Verkauf sind in genehmigt. An einem großen, schwarzen Container können die Gäste Speisen und Getränke bestellen und sofort mitnehmen. Gleich nebenan steht ein weiterer Container mit Toiletten bereit. Auf dem Rasen befinden sich sechs lange Bänke, fünf runde Tische sowie gemütliche Sitzecken und Hängematten. Das originelle Flair vermittelt Loungecharakter.

Martin Mund ist gelernter Tischler. Was sucht ein Handwerker hinter der Theke? „Als ich in Neuseeland war, habe ich mein Interesse für die Gastronomie entdeckt. Dort wurde auch aus solchen Containern bedient. Das kam bei den Gästen super an“, sagt er. Mund absolvierte eine Ausbildung zum Kaffeesommelier, um seinem Traum näher zu kommen. Sein Können bekommen die Besucher des Palmenhauses zu schmecken: Ob Espresso, Mokka oder Cappuccino – alles wird mit eigenem Flair serviert.

Geöffnet hat der Container ab 12 Uhr, Ende offen. „Tagsüber ist das Palmenhaus eher ein Cafe, abends ein Biergarten“, erklärt Mund sein Konzept. Die Besucher können zwischen mehreren frisch gezapften Bieren wählen. Des Weiteren hält er reichlich alkoholfreie Sorten vor. Geplant ist zudem ein regelmäßiger Grillabend. „Ich denke auch daran, das eigentliche Palmenhaus wieder in Schuss zu bringen“, verrät Mund. Doch dies benötige noch einiges an Vorbereitung.