1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wernigerode
  6. >
  7. Emsiges Bauen am Harzklinikum

Millionenprojekt Emsiges Bauen am Harzklinikum

Am Wernigeröder Harzklinikum wird für rund 26 Millionen Euro ein Neubau errichtet. Derzeit wird die Baugrube vorbereitet.

Von Katrin Schröder 21.07.2017, 01:01

Wernigerode l Bagger senken ihre Schaufeln ins Erdreich, Bauarbeiter eilen hin und her, Maschinen dröhnen: Rund um das Harzklinikum rumort es. „Derzeit wird die Baugrube für den Neubau vorbereitet“, sagt Kliniksprecher Tom Koch. Für rund 26 Millionen Euro errichtet das Krankenhaus an der Ilsenburger Straße in Wernigerode ein modernes Gebäude. 2020 soll es fertig werden. Auf mehr als 6000 Quadratmetern wird Platz geschaffen für mehrere Abteilungen des Klinikums, das „Dorothea Christiane Erxleben“ im Namen führt.

Die Vorbereitungen für das Großprojekt laufen seit dem 2016. Dafür wurden Versorgungsleitungen umverlegt und das alte Heizhaus abgerissen. 2017 wurde die Lüftung für die Operationssäle verändert, an Haus D wurde der Klinker von der Fassade abgeschlagen.

Der viergeschossige Neubau wird später direkt an Haus D anschließen. Im Erdgeschoss sollen Notaufnahme, Radiologie sowie Funktionsdiagnostik einziehen. In der ersten Etage findet die Kinderklinik, die bisher in der Steinbergstraße angesiedelt ist, Platz. „Wir wollen die Kinderklinik in der Ilsenburger Straße konzentrieren, weil dies logistisch Vorteile bietet“, sagt Kliniksprecher Koch.

Bisher müssen die Familien für Untersuchungen und Operationen von Oberhasserode in die Ilsenburger Straße pendeln. Ebenso fahren Ärzte hin und her, Essen und Material müssen transportiert werden. All dies fällt weg, wenn Kreißsäle, Neonatologie mit zehn Plätzen sowie 40 Patientenbetten für Säuglinge, Kleinkinder sowie Schulkinder und Jugendliche auf einer Etage vereint werden.

Was mit den Gebäuden der alten Kinderklinik geschieht, ist noch offen. „Eine medizinische Nachnutzung wäre wünschenswert“, so Koch. Denkbar wäre ebenso, an dieser Stelle Wohnraum zu schaffen. Klar ist aber, dass eine Sanierung der beiden Gebäudeteile einiges kosten wird – der Altbau ist etwa 100 Jahre alt, der Neubau wurde vor etwa 20 Jahren errichtet. In der zweiten Neubau-Etage an der Ilsenburger Straße sollen drei moderne Operationssäle samt Aufwachräumen und eine neue Intensivstation mit 20 Betten entstehen. Im dritten Obergeschoss sind moderne Krankenzimmer mit insgesamt 40 Betten vorgesehen.

Geplant ist zudem, das benachbarte Haus B um eine Etage aufzustocken und einen zusätzlichen Verbinder in Höhe des ersten Obergeschosses zu schaffen. Das ermögliche kurze Wege zwischen dem Neubau und anderen Abteilungen. Dazu beginnen am Montag, 24. Juli, Abbrucharbeiten am Zugang 2 von Haus B. Ab 6 Uhr morgens ist dann die Zufahrt zum Innenhof gesperrt, die Eingänge 2, 7 und 8 werden geschlossen. Die Baustelle darf wegen des Kranverkehrs auf keinen Fall betreten werden, warnt Koch. Derzeit wird die offizielle Grundsteinlegung vorbereitet, die Mitte September erfolgen soll. Danach wird laut Plan alles ganz schnell gehen. Die Baugrube soll neun Meter tief ausgebaggert werden, um einen Teil des Gebäudes zu unterkellern. Wegen des felsigen Untergrunds könne nicht durchgängig ein Keller geschaffen werden, erläutert Tom Koch.

Noch in diesem Jahr beginnt der Rohbau, der 2018 abgeschlossen werden soll. Im Anschluss können der Innenausbau und der Einbau der medizinischen Geräte beginnen – „eine anspruchsvolle Aufgabe“, so Koch. Einige der großen, schweren Geräte müssen per Kran transportiert werden – am besten, solange noch keine Zwischenwände im Weg stehen.

Nach und nach erfolgt dann der Umzug in den Neubau. Wie lange sich dieser Prozess hinziehen wird, sei schwer abzuschätzen, sagt Koch. Die Anforderungen zum Beispiel an neue Operationssäle seien enorm hoch, allein die Überprüfung durch den Tüv werde viel Zeit in Anspruch nehmen.

Parallel wird daran gearbeitet, die angespannte Parksituation rund um das Krankenhaus zu verbessern. Dazu soll ein Parkdeck errichtet werden. Derzeit werden dafür die Grundstücksgrenzen abgesteckt, der Bauantrag ist gestellt, die Genehmigung steht noch aus. „Ziel ist es, dort noch in diesem Jahr mit dem Bau zu beginnen“, so Koch.