Naturschutz Der Wald ist nicht genug

Die Stürme der letzten Monate haben die Harzer Wälder ausgedünnt. Der Harzklub-Zweigverein Wernigerode bepflanzt die Flächen neu.

Von Ivonne Sielaff 26.04.2018, 01:02

Wernigerode l „Das gibt Blasen an den Händen und Muskelkater. Also viel Vernügen!“ Revierförster Martin Bollmann ist Herr über 1800 Hektar Nationalpark-Wald rund um Drei Annen Hohne. In dieser Woche hat er Hilfe von den Mitgliedern des Harzklub-Zweigvereins Wernigerode bekommen.  Zusammen haben sie 300 junge Rotbuchen in den Waldboden gesetzt – dort, wo Orkantief „Friederike“ im Januar etliche Bäume umgeknickt hatte.„Wir haben vor, mit einer wertvollen Baumart an dieser Stelle neu anzufangen“, erläuterte Bollmann. Die noch vorherrschenden Fichten sollen „nicht etwa eliminiert“ werden. „Wir wollen aber von der Monokultur weg.“

Die Idee zu dem Arbeitseinsatz war bei einer gemeinsamen Wanderung im Herbst entstanden. Mal etwas anderes als nur wandern, und gleichzeitig etwas Gutes tun – das war das Anliegen der Harzklubler. „Von der Pflanzaktion profitieren alle“, so Kuno Böttcher vom Zweigverein. „Der Nationalpark und wir auch.“

Das Saatgut stammt übrigens aus der Region. „Es wurde im Harz gesammelt“, so Bollmann. Eine Baumschule hat die Bäumchen für uns angezüchtet.“ 100.000 Buchen hätten die Forstarbeiter im Jahr 2017 angepflanzt. Die Bäume würden sich nicht allein vermehren. „Das geht nur künstlich. Und dabei sind wir auf gutes Saatgut angewiesen.“

Für den 5. Mai sei der nächste Arbeitseinsatz geplant, kündigt Martin Bollmann an. Dann erhält der Revierförster Unterstützung vom Rotary Club und von Wernigeröder Schülern.