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Naturschutz Ein Wolf oder ein Rudel bei Wernigerode?

Dass ein Wolf durch den Wald bei Wernigerode streift, gilt nun als belegt. Doch handelt es sich um ein Einzeltier, ein Paar oder ein Rudel?

Von Holger Manigk 16.02.2019, 00:01

Wernigerode l Er ist wieder da – das Bild einer Wildkamera bei Wernigerode hat das Wolfkompetenzzentrum (WZI) als eindeutigen C1-Nachweis für die Rückkehr des Graupelzes bewertet. Auf dem Foto aus der vergangenen Woche lassen sich typische Artmerkmale erkennen, teilt die Einrichtung im altmärkischen Iden auf Volksstimme-Anfrage mit.
Allerdings „gibt es noch keinen klaren Beleg, ob es sich im Gebiet um Wernigerode um einen durchziehenden Wolf, ein territoriales Einzeltier, ein territoriales Paar oder ein Rudel handelt“, berichtet eine Sprecherin des Landesamts für Umweltschutz. Der Jagdaufseher, der das Tier mitentdeckt hatte, vermutet aufgrund des auffallend runden Bauches, dass eine hochträchtige Fähe – also eine Wölfin – durch den Wald im Revier Hasserode streift. „Dann dürfte die Bildung des ersten Wolfsrudels im Harz unmittelbar bevorstehen“, so seine Schlussfolgerung.
Berichte von weiteren Wolfssichtungen von Harzer Jägern Ende Januar – im Schimmerwald zwischen Stapelburg und Bad Harzburg sowie im Heers bei Blankenburg – hätten die Experten in der Altmark nicht erhalten: „Dem WZI liegen außer dem C1-Nachweis keine weiteren Hinweise aus dem Gebiet Wernigerode vor.“ Alle bisher erfassten Indizien, wie Fotofallenbilder, erstreckten sich auf den südlichen Harzbereich. Immer wieder wurden zudem frei laufende Wolfshunde gemeldet.
Zur genauen Erfassung des Wolfsvorkommens in Sachsen-Anhalt sei das Kompetenzzentrum neben der Daten-ermittlung durch das aktive Monitoring im Gebiet auch auf Hinweise aus der Jägerschaft und Bevölkerung angewiesen. Um Meldungen zu den Raubtieren einfach und schnell zu übermittel, gibt es ein Online-Meldungsformular auf der Internetseite des Landesamtes für Umweltschutz (LAU) Sachsen-Anhalt.
Kontakt zum Wolfskompetenzzentrum über Notfallnummer 01?62?–?3?13?39?49 und per E-Mail an wzi@lau.mlu.sachsen-anhalt.de