Nagetiere hausen in Maya-Dorf

Wernigerode l „In Südamerika werden Meerschweinchen gesessen, und bei uns bekommen die Tiere neue Häuschen“, sagt Wildpark-Mitarbeiter Frank Lüddecke und schmunzelt. Der neue Unterschlupf für die kleinen Nager im Christianental soll Ende nächster Woche bezugsfertig sein.

Mitarbeiter der Lebenshilfe in Wernigerode haben für die Meerschweinchen kleine Häuschen angefertigt. Unter Anleitung von Sylvia Nehrkorn haben Jenny Ahrens, Ines Schenk, Matthias Kuhn und Uwe Schröder in der Kreativwerkstatt Häuser aus Ton geformt. Im Stil der Ureinwohner Südamerikas sind die Behausungen wahlweise als Inka-Bar, Maya-Dorf oder als Rundhaus gestaltet – auf jeden Fall alle mit Blick ins Grüne. Die Häuschen haben meist mehrere Öffnungen, damit sich die Nager ohne Schwierigkeiten aus dem Weg gehen können, wenn ihnen nicht nach Gesellschaft zumute ist, so Lüddecke.

„Wir wollen das Meerschweinchen-Dorf authentisch gestalten“, erklärt der Wildpark-Vizechef. „Den Besuchern soll das Herkunftsland der Tiere beim Blick ins Gehege bildhaft vermittelt werden.“

Die Idee dazu ist Frank Lüddecke übrigens bei einem Besuch des Gasthauses Armeleuteberg gekommen. „Dort bin ich auf die Tonkunstwerke der Lebenshilfe-Mitarbeiter aufmerksam geworden.“

Cuy, wie die Tiere in ihrem Heimatland genannt werden, gelten auf dem südamerikanischen Kontinent als Delikatesse. Undenkbar im Wildpark „Christianental“. Mehr als 40 kleine Pelztiere hocken um einen großen Haufen von frischem Gemüse und lassen es sich gut gehen. Wenn Tierpfleger Ronny Haßmann ins Gehege kommt, beginnen die Vierbeiner vor lauter Freude zu pfeifen. „Meerschweinchen sind nicht dumm. Sie sind auch nicht so langweilig wie ihr Ruf“, ist der 41-Jährige überzeugt.