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Oldtimer Große Premiere für Müller-Spritze

Die Besucher konnten sich beim Oldtimertreffen in Hasselfelde über 90 Fahrzeuge sowie viele Motorräder vergangener Jahre freuen.

Von Holger Hadinga 10.06.2019, 23:01

Hasselfelde l „Das Oldtimertreffen wurde durch unseren Osterfeuerverein ins Leben gerufen. Über all die Jahre ist die Resonanz gleich gut geblieben. Die Aussteller und Besucher kommen nicht nur aus dem Ort, sondern auch aus dem Umland“, freute sich Mitorganisator Marcel Dörje.

Dicht an dicht reihten sich am Alten Friedhof an der Blankenburger Straße vor allem Traktoren vergangener Zeiten. Alt und Jung bestaunten die Prachtexemplare und machten eifrig mit ihren Handys Fotos. Pierre Thieltges aus Hasselfelde hatte einen Traktor aus dem Jahre 1938 vom Typ „Lanz Bulldog“ dabei. „Das ist mein Lieblingsstück. Er hat 25 PS, fährt mit Diesel und ist immer noch einsetzbar“, erklärte Thieltges.

Noch älter als dieser Traktor war ein Löschfahrzeug von 1924: die sogenannte Müller-Spritze. Sie gehört der Förderverein der Hasselfelder Feuerwehr und wurde 2019 zum ersten Mal auf dem Treffen gezeigt. Das rustikale Teil hat vier Zylinder und benötigt Benzin.

Jörg Graf kam aus Breitenstein (Kreis Mansfeld-Südharz) angereist. Er ist Mitglied im Nordhausener „Lanz Bulldog Club“. Der Volksstimme sagte Graf: „Ich war schon auf vielen Treffen. Hasselfelde ist heute für mich eine Premiere. Mir gefällt hier der schöne, große Platz. Außerdem herrscht hier eine gute Atmosphäre.“

Der Sammler präsentierte einen Traktor vom Typ RS 01/40/II. Dazu erklärte er: „Der wird auch als Pioniertyp Harz bezeichnet. Er wurde von 1957 bis 1958 in Nordhausen gebaut. Insgesamt etwa 2000 Stück.“ Und Jörg Graf hat den letzten, der gebaut wurde. Um ihn mit all seinen Teilen wieder fit zu machen, brauchte er vier Jahre. Der Tüftler hat jedoch einiges verändert, zum Beispiel die Zahnräder. Sein Traktor schafft jetzt eine Geschwindigkeit von 30 Stundenkilometer.

Ebenfalls eine Rarität hatte Olaf Henneberg aus Bärenrode dabei. Er stellte den Besuchern seinen „Agria 1700“ vor. Das ist ein Nutzfahrzeug für den Kleingartenbau sowie für Weinbauern. Es wurde Ende der 1950-er Jahre in Baden-Württemberg hergestellt und diente mit seinen sieben PS vor allem dem Transport von Geräten. „Mein Agria ist für die Straße zugelassen. Das Fahrzeug in dieser Art ist das einzige in Sachsen-Anhalt“, sagte Henneberg.

Auf der Veranstaltung ging es jedoch nicht nur um Technik. An verschiedenen Ständen herrschte reges Markttreiben. Des Weiteren wurden die Gäste in familiärer Atmosphäre mit Kaffee und Kuchen sowie Deftigem vom Grill versorgt.