1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wernigerode
  6. >
  7. Die Feuerstein-Arena wächst

Ortsentwicklung Die Feuerstein-Arena wächst

Stippvisite in der Schierker Feuerstein-Arena: Die Arbeiten laufen nach Plan. Mit Spannung wird die Dachmontage erwartet.

Von Ivonne Sielaff 05.05.2017, 01:01

Schierke l 50 bis 80 Kilogramm wiegen die Granitblöcke – die ganz großen sogar 200 Kilogramm. Die Bauarbeiter nehmen Stein für Stein in die Hand, begutachten sie von allen Seiten, vermessen sie – um sie dann passgenau vor die Mauer zu setzen. „Die Verblendung der Tribünenmauer ist ein echter Knochenjob – und ein Puzzlespiel zugleich“, sagt Jörg Gerlach. Der Diplom-Ingenieur ist als Bauüberwacher täglich auf der Baustelle der Schierker Feuerstein-Arena.

Nach Problemen mit dem felsigen Untergrund und Verzögerungen durch eine sechswöchige Winterpause laufen die Bauarbeiten jetzt wie am Schnürchen, informiert Gerlach.

Die Funktionsgebäude links und rechts der Arena sind im Rohbau fertiggestellt. In den späteren Räumlichkeiten für Sanitär und Technik haben die Trockenbauer begonnen, die ersten Wände hochzuziehen. Noch in dieser Woche beginnen die Klempner dort mit der Rohinstallation für Toiletten, Wasserver- und Abwasserentsorgung. Gegenüber in der zukünftigen Gaststätte sind die Dachdecker am Werk. Im Inneren der Arena werden Drainageleitungen verlegt.

Mit Spannung blickt Jörg Gerlach der Montage des geschwungenen Arena-Daches entgegen. „Das wird sicher viele Zaungäste anlocken. Da können wir Eintrittskarten verkaufen“, sagt er schmunzelnd.

Die Stahlkonstruktion wird im polnischen Katowice vorproduziert. Im Sommer wird das Dach in zehn großen Teilen nach Wernigerode gefahren. „Per Sondertransport“, sagt Gerlach. Denn die Einzelstücke haben Überlänge beziehungsweise Überbreite. „Sie werden mit Hilfsstützen montiert und in bis zu 16 Metern Höhe in mühevoller Handarbeit verschweißt.“ Danach sei die Verlegung des Asphalts in der Arena geplant. „Das ist ein besonderer Drainageasphalt, auf dem das Eiswasser nach dem Abtauen versickern kann.“

Außerdem soll der denkmalgeschützte Kampfrichterturm „aufgehübscht“ werden, informiert Bauüberwacher Gerlach. „Der Turm erhält neue Fenster und eine neue Tür. Die Bretterfassade wird repariert und gestrichen. Das Dach wird neu gedeckt.“ Zudem würden Vor- und Entsorgungsleitungen zum Turm verlegt. „So dass er später genutzt werden kann, wenn man genau weiß, wofür.“

Indes ist man in der Wernigerode Tourismus GmbH, die die Veranstaltungsstätte betreiben wird, auf der Suche nach Mitarbeitern. Die Bewerbungsfrist für den Betriebsleiter und die technischen Mitarbeiter sei Ende April abgelaufen, informiert Andreas Meling, Schierke-Beauftragter der Wernigeröder Stadtverwaltung. „Es sind etliche Bewerbungen eingegangen.“ Die Auswahl der künftigen Arena-Mitarbeiter soll noch in diesem Monat erfolgen. „Damit der Betriebsleiter die Möglichkeit hat, die Bauarbeiten weiter zu begleiten“, so Meling.

Wenn die Arbeiten nach Plan laufen, soll die Feuerstein-Arena noch im Dezember 2017 eröffnet werden. Bauüberwacher Jörg Gerlach rechnet mit keinen weiteren bösen Überraschungen mehr.

Hintergrund: Die Wernigeröder Stadtverwaltung lässt auf dem Gelände des früheren Natureisstadions eine Multifunktions-Arena errichten. Das Projekt ist ein Baustein der Schierker Ortsentwicklung und wird vom Land zu zwei Dritteln gefördert. Während der Arbeiten hatte sich herausgestellt, dass die beim Baustart im Mai 2016 veranschlagten 7,1 Millionen Euro bei weitem nicht ausreichen. Der felsige Untergrund, Preissteigerungen und die Auftragslage in der Baubranche hatten zu Mehrkosten von 1,3 Millionen Euro geführt. Die Gesamtkosten für die Feuerstein-Arena liegen bei 8,445 Millionen Euro.