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Partnerschaft Neugier bringt Schützen zusammen

Trotz großer Entfernung haben die Schützen aus Nöschenrode und Recklinghausen ihre Partnerschaft mit Leben erfüllt.

Von Regina Urbat 19.07.2016, 01:01

Wernigerode l Die Nöschenröder Schützengesellschaft und die Bürgerschützen Gilde Hochlarmark haben im Spätherbst 1991 im Rathaus in Recklinghausen ihre Partnerschaft besiegelt. 25 Jahre später die Silberhochzeit, die am Sonnabend mit einer Feierstunde im Festsaal des historischen Rathauses in Wernigerode gekrönt wurde.

Der sonst nicht auf den Mund gefallene Vorsitzende der Nöschenröder, Uwe Söchting, schien beeindruckt, als er zur Begrüßung an das Rednerpult trat. „Es ist schön zu sehen, wie viele Wegbereiter unserer Einladung zum Jubiläum gefolgt sind.“ Zu den Ehrengästen gehörten Michael Ermrich, damals Oberkreisdirektor, Uwe Heuck, damals Landrat, und Wernigerodes Altbürgermeister Ludwig Hoffmann. Begrüßt wurden außerdem Dezernent Andreas Heinrich, der Oberbürgermeister Peter Gaffert vertrat, und Stadtratspräsident Uwe-Friedrich Albrecht. Besonders freute sich Uwe Söchting, Rainer Dirks aus der Zechensiedlung Hochlarmark in Recklinghausen begrüßen zu können. „Er war es, der die partnerschaftliche Beziehung in die Wege geleitet hatte.“

Dirks, der zur Wendezeit im Walzwerk in Ilsenburg beruflich tätig war, erkundete bei einem seiner Spaziergänge die Stadt Wernigerode. „Ich bummelte durch das Christianental und beobachtete Leute, die dort emsig werkelten.“ Aus Neugier habe der Nordrhein-Westfale gefragt, was denn dort gebaut werde. „Heute weiß ich, dass es Otto Plachta war, der mir vom Aufbau eines Schützenhauses erzählte.“ Das Engagement und vor allem das Umfeld, in dem das Vereinsdomizil entstehen sollte, haben Dirks beeindruckt, schilderte er auf der Feierstunde.

Zuhause habe Dirks dem Vorstand seiner Bürgerschützen Gilde Hochlarmark von der Schönheit der Stadt Wernigerode, von der Gastfreundschaft und von dem Vorhaben der am 30. April 1990 wieder gegründeten Nöschenröder Schützengesellschaft berichtet. Seine Idee, eine Partnerschaft mit den Harzern ins Leben zu rufen, sei von der Vereinsspitze begrüßt worden.

So knüpfte Rainer Dirks daraufhin Kontakt zum damaligen Vorsitzenden Uli Wolf. Aus dem regen Schriftverkehr mit dem Nöschenröder Schützenchef wurde schnell eine Freundschaft, die bis heute hält. Und es dauerte nur wenige Monate, bis am 15. November 1991 in einem feierlichen Rahmen die Partnerschaftsurkunden unterzeichnet wurden. Aus heutiger Sicht, so Dirks und Wolf übereinstimmend, sei es wegen der Distanz ein mutiger Schritt gewesen. Doch die gut 360 Kilometer zwischen Recklinghausen im Ruhrpott und Wernigerode im Harz haben die Entwicklung einer lebendigen Partnerschaft nicht behindert.

Zunächst waren es die gegenseitigen Besuche zu den Schützenfesten. 1999 wurde ein Vergleichsschießen ins Leben gerufen. Bei diesem Wettbewerb, der bislang acht Mal ausgetragen wurde, hat übrigens stets ein Schütze des Gastgebers gewonnen. Unter den Mitgliedern beider Vereine sind persönliche Freundschaften entstanden. Nun sei es mit die Aufgabe der nächsten Generation, „alles dafür zu tun, dass wir Goldhochzeit feiern können“, sagte Uwe Söchting. Der 59-Jährige leitet seit 2006 den 85 Mitglieder zählenden Nöschenröder Verein.

Die Jubiläumsfeier beider Vereine klang am Sonnabendabend im Schützenhaus der Nöschenröder im Christianental gemütlich aus. Höhepunkt war die Proklamation der neuen Majestäten des Gastgebervereins.