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Planetarium Wernigerode greift nach den Sternen

Wo geht es zum Harzplanetarium? Das soll bald keiner mehr fragen. Mit Wegweisern soll die Wernigeröder Sternenkuppel bekannter werden.

Von Ivonne Sielaff 12.02.2019, 00:01

Wernigerode l Sonne, Mond, Sterne, schwarze Löcher, Galaxien. Die unendlichen Weiten des Weltalls – vielen Menschen fehlt dafür schlichtweg die Vorstellungskraft. Das Harzplanetarium in Wernigerode vermittelt seinen Besuchern einen Eindruck vom Weltall und seinen Gestirnen. Seit 1995 ist Dirk Kelch das Gesicht des Planetariums. In seinen Sternenführungen vermittelt der Lehrer anschaulich Informationen über den Aufbau des Sonnensystems, über die Planetenbahnen und vieles mehr.
Auch wenn er seine Shows inzwischen mit moderner digitaler Technik präsentiert und etliche Schulen das Planetarium für den Astronomieunterricht nutzen, fristet der 1972 erbaute Kuppelbau ein eher unscheinbares Dasein in der Stadt.
„Das wollten wir ändern“, sagt Melanie Kröger von der Stadtverwaltung. Um das Planetarium „aus seinem Dornröschenschlaf zu wecken“, ist in den vergangenen Monaten kräftig die Werbetrommel gerührt worden, so die Mitarbeiterin des Kulturamtes. Nun gibt es neugestaltete Plakate, Flyer und Eintrittskarten mit aufeinander abgestimmtem Design. Zudem wird an mehreren Stellen in der Stadt mit Wegweisern auf den Sternentempel hingewiesen. „Wer das Planetarium jetzt nicht findet, ist selber schuld“, sagt Melanie Kröger.
Aktuell werden drei verschiedene öffentliche Sternenführungen angeboten. Die Termine dafür sind auf der Internetseite der Stadt zu finden. Die Vorführungen für Kinder und Jugendliche sind altersgerecht aufgearbeitet - müssen aber vorab gebucht werden. „Wir haben keine regelmäßigen Öffnungszeiten. Das ist personell nicht abzudecken.“ Obwohl es neben Dirk Kelch inzwischen einen zweiten Dozenten gibt.
Bleibt zu hoffen, dass die Werbung fruchtet: 1260 Besucher haben 2018 an Veranstaltungen im Harzplanetarium teilgenommen. „Unsere Besucherzahlen sind leicht rückläufig“, sagt Melanie Kröger. „2017 waren es noch 1554 Gäste. Vielleicht lag es am zu heißen Sommer.“ Zum Vergleich: 2016 wurden 1121 Besucher registriert. Großer Beliebtheit erfreuen sich seit einigen Jahren die Konzerte unter der acht Meter breiten Sternenkuppel.
Eine Generalüberholung bekommt zudem der Planetenweg, der sich auf sechs Kilometern durch die Innenstadt zieht und am Planetarium endet. Vor allem die Schilder des Themenwegs sind in die Jahre gekommen, waren Vandalismus und Verunreinigung ausgesetzt. Die neuen Schilder stehen bereits im Planetarium. Sie sollen nach dem Frost aufgestellt werden – übrigens ohne Pluto, der wegen seiner geringen Größe von Wissenschaftlern nicht mehr zu den Planeten gezählt wird.
Der Rundgang startet mit der Sonne am Heltauer Platz. Im weiteren Verlauf erkunden Interessierte acht Granitsäulen, die im Maßstab 1 zu einer Milliarde die Planeten darstellen. Die Säulen sind so über die Stadt verteilt, dass sie im gleichen Maßstab der Entfernung des jeweiligen Himmelskörpers von der Sonne entsprechen.