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Privatschule Genehmigung für Sekundarschule

Die freie Sekundarschule in Wernigerode hat am Donnerstag ihre Anerkennungsurkunde aus den Händen vom Bildungsminister erhalten.

Von Julia Bruns 01.09.2017, 01:01

Wernigerode l Grund zum Feiern an der freien Sekundarschule in Wernigerode: Die Einrichtung in Trägerschaft der Oskar Kämmer Schule hat am Donnerstag ihre Anerkennungsurkunde aus den Händen von Bildungsminister Marco Tullner (CDU) erhalten. Der Politiker sah sich die modernen Klassenräume an, unterhielt sich mit den Kindern. „Was machen Sie den ganzen Tag?“, wollte ein Mädchen wissen. „Ich bin viel in Schulen, gucke, was wir verbessern können“, so Tullner. In allen 750 öffentlichen und über 100 privaten Schulen des Landes sei er aber noch nicht gewesen, räumte Tüllner ein.

Für Schulleiterin Kathrin Michael und Prokurist Ingolf Fölsch bedeutet die Urkunde vor allem eines – Planungssicherheit. In den vergangenen drei Jahren hat die Oskar Kämmer Schule eine dreiviertel Million Euro in die neue Sekundarschule in der Ilsenburger Straße investiert. Die Ausstattung der Klassenräume, Lehrkräfte, Heiz- und Energiekosten – all dies musste aus eigener Tasche gezahlt werden. Nach einer Prüfung hat die Einrichtung, die sich dem Motto „Leben lernen“ verschrieben hat, nun die Genehmigung erhalten. Voraussetzung war neben dem dreijährigen Bestand ein pädagogisches Konzept, mit dem sich die Schule von ihren Mitbewerbern abhebt. „Wir bringen den Kindern bei, sich selbst zu organisieren, selbstständig zu lernen und zu handeln. Dafür stehen moderne Lernateliers bereit. Das zeichnet unser Konzept aus“, so Kathrin Michael.

Nun erhält die Schule pro Kopf Geld vom Land. Damit könne endlich das Projekt Schulhof angegangen werden, sagt Kathrin Michael. „Und wir wollen eine kleine Turnhalle bauen“, kündigt Ingolf Fölsch an. Ein weiterer Schritt sei die konsequente Digitalisierung des Unterrichtes, verbunden mit einer entsprechenden Weiterbildung der Lehrer. In der von der Oskar Kämmer Schule geführten freien Grundschule in Schneidlingen werde ein solches Konzept gerade umgesetzt. Dort erhalten die Kinder demnächst Tablet-PCs. „Das Schulbuch wird irgendwann der Vergangenheit angehören“, ist Ingolf Fölsch überzeugt. 88 Kinder von der 5. bis zur 8. Klasse lernen an der Schule und werden von elf Lehrern unterrichtet. Anmeldungen habe sie bereits für das Schuljhr 2020/21 angenommen, informiert Kathrin Michael. „Wir haben keine Sorge, die Klassen zu füllen“, sagt sie.

Es ist die vierte Sekundarschule, die die Oskar Kämmer Schule in Sachsen-Anhalt eröffnet hat. „Vieles ist flexibler als an staatlichen Schulen. Außerdem sind wir einzügig“, sagt Schulleiterin Kathrin Michael. „Wir sind nicht besser als die öffentlichen Schulen, wir sind anders.“ Die Kinder kommen aus den umliegenden Orten und Wernigerode. 130 Euro Schulgeld zahlen die Eltern für ein Kind pro Monat, zusätzlich 10 Euro für den Schwimmunterricht, der für alle Schüler einmal wöchentlich stattfindet.

Die Oskar Kämmer Schule ist eine gemeinnützige Bildungsgesellschaft mbH, die sich der schulischen Allgemeinbildung und Berufsausbildung in staatlich anerkannten Schulzweigen widmet sowie der Erwachsenenbildung als auch Arbeitsmarktdienstleistungen.